Nach langer Pause: So will Leichtathletik-Ass Dadic zu Olympia
Es ist schon eine Zeit lang her, dass Mehrkämpferin Ivona Dadic bei einem Leichtathletik-Meeting am Start gestanden ist. Seit dem Siebenkampf am 18.September 2022 in Talence (Frankreich) hat die Oberöstereicherin keinen Wettkampf mehr bestritten.
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Der Körper rebellierte, nicht zum ersten Mal in der Karriere der EM-Dritten von 2016. Die chronischen Probleme im rechten Knie zwangen Dadic dazu, sich im Herbst 2022 einem Meniskus-Eingriff zu unterziehen.
Die 29-Jährige nützte die Zwangspause, um sich neu aufzustellen und neue Wege zu beschreiten. Aus sportlichen Gründen ist Ivona Dadic inzwischen nach Stockholm ausgewandert, wo sie mit der schwedischen Siebenkämpferin Bianca Salming und deren Trainer Vlado Petrovic eine Trainingsgemeinschaft bildet.
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Der Wechsel nach Schweden war die richtige Entscheidung, versichert Dadic. "Bis jetzt rennt's. Mein Knie ist wieder zu hundert Prozent regeneriert."
Die 29-Jährige hat 2023 ganz bewusst auf Wettkämpfe verzichtet, um die gesamte Energie ihrem körperlichen Aufbau zu widmen. Es ist kein einfacher Weg, vor allem ist es durchaus auch ein riskanter Weg. Denn aktuell hat die dreifache Olympia-Teilnehmerin im Siebenkampf noch kein Ticket für die Sommerspiele 2024 in Paris.
"Das ist für mich eine neue Situation. In den letzten Jahren war ich immer schon im Vorfeld für die Spiele qualifiziert", sagt Ivona Dadic. Das offizielle Olympia-Limit des Leichtathletik-Weltverbandes liegt bei 6.480 Punkten. "Das Limit ist extrem hoch angesetzt", weiß die Österreicherin, deren Bestmarke bei 6.552 Punkten aus dem Jahr 2018 liegt.
Keine Punkte
Weil eine direkte Qualifikation schwierig wird - Siebenkämpfer absolvieren traditionell nur wenige ausgewählte Wettkämpfe - hat Dadic eine eigene Strategie entworfen, um es zu ihren vierten Sommerspielen zu schaffen: Die 29-Jährige wird in der Hallensaison möglichst viele Bewerbe in den einzelnen Disziplinen bestreiten.
"So möchte ich die nötigen Punkte sammeln für das Olympiaranking. Im Moment habe ich ja keine Punkte. Ich brauch' eine gute Hallensaison."
Zuversicht gibt der Österreicherin die produktive Trainingsgemeinschaft mit der Schwedin Bianca Salming. "Wir pushen uns im Training gegenseitig. Das hilft vor allem an Tagen, an denen es schwieriger läuft. Es gibt immer eine kleine Challenge. Das ist die beste Wettkampfvorbereitung."
Aktuell trainiert Ivona Dadic gerade in Belek, wo das Österreichische Olympische Comité (ÖOC) seinen offiziellen Kick-Off für die Olympischen Spiele Paris 2024 veranstaltet. In der Gloria Sports Arena in der türkischen Stadt sind dieser Tage 123 Sportler und Betreuer zusammengezogen.
Mit Workshops und gemeinsamen sportartenübergreifenden Trainingseinheiten stimmt sich die österreichische Delegation auf die Sommerspiele ein.
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