Nach einer Viruserkrankung ist die Tirolerin noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte und will kein gesundheitliches Risiko eingehen. Vor allem möchte die ehrgeizige 22-Jährige nicht um Positionen kämpfen, die ihren Ansprüchen nicht genügen - schon gar nicht mit Blickrichtung Olympia.
"Gewinnen gibt meinem Leben Sinn"
"In einem Jahr mit Olympischen Spielen bringt es nichts, wenn ich nach Brasilien reise und um einen Top-Ten-Platz mitfahre, wenn ich weiß, dass ich gewinnen kann. Das Gewinnen gibt meinem Leben einen Sinn. Wenn ich um Platz 15 kämpfen muss, dann macht mir das keine Freude. Das ist eine Vernunftentscheidung."
Es war ein ziemlich hartnäckiges Virus, das Mona Mitterwallner vor das Rad gekommen ist. Bereits beim legendären Cape Epic in Südafrika, der Tour de France der Cross-Country-Mountainbiker, war die Tirolerin krank am Start gestanden, ließ sich aber ihre gesundheitlichen Probleme nicht anmerken. "Ich habe gesagt, ich hätte nur einen Hitzschlag", erzählt Mitterwallner, "man sagt seinen Gegnerinnen ja nicht am ersten Tag schon, dass man krank ist."
Aus heutiger Sicht wäre es wohl klüger gewesen, das Etappenrennen in Südafrika auszulassen und auf die Signale des Körpers zu hören. Aber auch in dieser Hinsicht ist diese Mitterwallner ziemlich schmerzbereit. Die 22-Jährige ist eine, die gerne ans Limit geht - und manchmal auch drüber hinaus. "Mein Körper ist beleidigt, weil ich in Südafrika krank gefahren bin. Ich habe ihm zu viel abverlangt."
Der Fahrplan von Mona Mitterwallner ist nun ganz auf die Olympischen Spiele in Paris ausgerichtet. "Dort will ich die beste Version von mir selbst sein", sagt die Mitfavoritin und Medaillenhoffnung. Die Tirolerin gilt in der Mountainbike-Szene als Ausdauerwunder. Wenn sich die Konkurrentinnen abstrampeln, dann dreht sie erst richtig auf. "Ich bin in den letzten Runden immer die Schnellste."
Mitterwallner kennt den Olympia-Rundkurs der Mountainbiker in Paris. Es gibt dort viele Kiespassagen und nicht die Waldwege, die die Tirolerin gewohnt ist. "Die Strecke gehört jetzt nicht zu meinen Lieblingsstrecken", gibt die 22-Jährige unumwunden zu. "Aber wenn ich schnell fahre, dann kann ich überall gewinnen. Und sollte ich bei Olympia gewinnen, dann wird das meine Lieblingsstrecke."
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