Früher hätte den gebürtigen Tiroler ein Malheur wie dieses wohl noch richtig aus dem Tritt gebracht. Doch der Max Foidl anno 2024 sitzt ruhiger und selbstbewusster im Sattel. Als er nach der Zwangspause das Rennen als 28. wieder in Angriff nahm, dachte er sich nur: „Ich habe nichts zu verlieren und bin einfach drauflosgefahren.“
Neues Selbstvertrauen
Diese Pfeif-mir-nix-Einstellung wurde am Ende mit dem zwölften Platz belohnt. Binnen weniger Tage hat Max Foidl im international so hart umkämpften Mountainbike-Weltcup die besten Ergebnisse seiner Karriere eingefahren. Schon beim Saisonstart im brasilianischen Mairipora hatte er mit Rang 19 überrascht, im Shorttrack-Bewerb in Araxá war er sogar Zehnter geworden. In der aktuellen Weltrangliste wird Foidl auf Platz 15 geführt.
„Gerade der zehnte Platz hat mir viel Vertrauen gegeben. Ich weiß jetzt, dass ich vorne mitfahren kann“, sagt der Österreicher, der mit den starken Auftritten bei den ersten Saisonrennen das Olympia-Ticket sicher hat. Der 28-Jährige hat vor dem letzten Quali-Rennen in Nove Mesto einmal das A-Limit und zwei Mal das B-Limit erfüllt.
"Es war vermurkst"
Das war keineswegs eine Selbstverständlichkeit, denn Max Foidl hat ein Seuchenjahr 2023 mit einigen Verletzungen und Krankheiten hinter sich. So sehr sich der Tiroler auch abstrampelte, die Ergebnisse ließen zu wünschen übrig. „Es war vermurkst“, erzählt der Heeressportler.
Frische Energie
Max Foidl verfolgte aber weiter beharrlich seinen Weg über Stock und Stein und bereits in der Vorbereitung auf die heurige Saison spürte er, dass es mit ihm aufwärts geht. Der Athlet des KTM Factory Teams war nie verletzt und konnte das Trainingspensum abspulen, das er sich vorgenommen hatte. „Ich habe gewusst: Wenn die Form stimmt, geht schon einiges.“
Das zeigte Foidl auch am Sonntag beim Rennen in Brasilien. Nach seinem Patsch’n rollte er das Feld von hinten auf und war zwischenzeitlich sogar schon wieder Neunter. Erst auf den letzten Metern musste er noch drei Konkurrenten vorbeiziehen lassen. „Ich habe es physisch drauf, das gibt Energie“, sagt Foidl, der sich nun in Ruhe auf Paris vorbereiten kann.
Während Max Foidl voller Tatendrang ist, plagt sich eine andere österreichische Olympia-Teilnehmerin. Laura Stigger, die in Paris zu den Medaillenhoffnungen zählt, kam in den zwei Cross-Country-Rennen in Brasilien über einen 37. Platz nicht hinaus.
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