Spielberg-Desaster: Warum Ferrari in die Krise geschlittert ist

Spielberg-Desaster: Warum Ferrari in die Krise geschlittert ist
Formel-1-Analyse: Der wichtigste Rennstall steckt in einer tiefen Krise. Der Druck auf Teamchef Binotto wird immer größer.

Ferrari ist in Italien Ersatzreligion. Doch der Glanz früherer Tage ist verblichen, die Scuderia ist in der Gunst der Tifosi und auch der Journalisten tief gesunken. Nirgendwo zeigt sich das deutlicher als auf dem Cover der Gazzetta dello Sport: Das Debakel von Spielberg ist in der Montag-Ausgabe nur klein zu sehen. Der Aufmacher der auflagenstärksten Sport-Tageszeitung des Landes ist das 2:2 zwischen Napoli und Milan.

Die Krise des wichtigsten und glanzvollsten Rennstalls der Formel 1 fand auf dem Red Bull Ring ihren vorläufigen Tiefpunkt. Dass die roten Renner mit den schnellsten Teams nicht mehr mithalten können, war schon vor dem Rennen klar. Dass sich die beiden Piloten aber schon in der dritten Kurve gegenseitig aus dem Rennen schießen, war schon große Kunst. Da hilft es auch nicht viel, dass Charles Leclerc danach die ganze Schuld auf sich genommen hat.

"Dieser Rennstall ist der HSV des Motorsports", schrieb die Bild-Zeitung. "Während die Hamburger seit Jahren im Fußball ein bedauerliches Bild abgeben, schafft Ferrari das zuverlässig in der Formel 1." Der Corriere dello Sport schreibt, was jeder schon weiß ("Krise im Hause Ferrari"), und L’Équipe sieht "die Scuderia in einem Tunnel, dessen Ausgang Tag für Tag in weiterer Ferne liegt".

Kommentare