Ist es im Auto stressiger oder im TV-Studio?
Es ist schon das Rennauto. Da kommt neben dem Leistungsdruck ja noch die körperliche Komponente dazu. Ein Rennen durchzuhalten, ist nicht einfach. Aber ich muss auch beim Live-Fernsehen abliefern und ein Thema auf den Punkt bringen.
Sie sind bekannt als „Hülkenback“, als jener Mann, der einspringt, wenn andere ausfallen. Wie viel trainieren Sie körperlich?
Ehrlich gesagt, schon etwas weniger als früher, als ich noch voll aktiv war. Ich schätze, es sind so zehn Stunden pro Woche. Ich gehe Laufen, spiele Tennis, aber auch das Gewichtheben im Gym gehört dazu. Aber die Belastungen in einem Formel-1-Auto kann man nicht simulieren. Ich musste auf die Zähne beißen, das tut schon weh. So viel kann man vorher gar nicht trainieren, dass man danach nicht den Nacken spürt.
Rennfahrer erzählen von einem Adrenalinkick im Rennen und davon, dass sie danach in ein Tief fallen. Wie geht es Ihnen?
Ich kann das so nicht bestätigen. Bei mir ist das vom Ergebnis abhängig. Nach einem erfolgreichen Wochenende zehre ich noch lange davon. Nach einem schlechten bin ich länger down.
Gibt es technische Geheimnisse aus Ihrem Team, die Sie nicht weitererzählen dürfen?
Schön wäre es. Es ist ja nicht so, dass wir mit Aston Martin vorne wegfahren. Das Gegenteil ist der Fall.
Wer wird Weltmeister?
Es ist zu früh für eine Prognose. Aber klar ist, dass Ferrari ein harmonisches Paket hat, es ist zweifellos das beste Auto. Ich sehe sie knapp vor Red Bull in einem spannenden Zweikampf.
Wenn Sie von einem Ferrari überrundet werden, sehen Sie mit freiem Auge den Unterschied?
Natürlich. Wie gut der Ferrari auf der Straße liegt und wie viel Grip er hat, sieht man vor allem in den Kurven. Aber es ist ja auch auf den Aufnahmen der Onboard-Kameras zu erkennen, wie gut der Ferrari funktioniert.
Schafft Mercedes noch den Anschluss?
Das Team hat ein unglaubliches Potenzial. Sie werden all ihre Ressourcen und ihr Know-how einsetzen, um heranzukommen. Aber das sollte an diesem Wochenende klappen, oder spätestens beim nächsten. Sonst ist der Zug abgefahren.
Sie sind 34. Sehen Sie Ihre Zukunft in der Formel 1?
Ich habe abgeliefert, man kennt meinen Namen. Aber einfacher wird es nicht. Die Formel 1 ist eine schnelllebige Industrie.
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