Serena Williams und Lewis Hamilton bieten für den FC Chelsea

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Der Engländer und die Amerikanerin sollen jeweils mit zehn Millionen Pfund an einem Konsortium beteiligt sein.

Zwei der größten Sportstars der Welt beteiligen sich mit Millionen von Pfund an einem Konsortium, das den FC Chelsea übernehmen will: Sir Lewis Hamilton und Serena Williams gehören laut Informationen von Sky News zur Gruppe um den früheren Vorsitzenden von FC Liverpool und British Airways, Sir Martin Broughton. Aus dem Umfeld der Gruppe verlautete, dass der Brite und die Amerikanerin - die prominentesten Mitglieder der drei verbleibenden Konsortien - jeweils geschätzte zehn Millionen Pfund (knapp zwölf Millionen Euro) für das Angebot zugesagt haben.

Hamilton wie Williams haben sich in den letzten Jahren als Investoren etabliert: Serena Ventures, der Risikokapitalfonds des Tennisstars, gab diese Woche eine Investition in Opensponsorship bekannt, ein in Großbritannien ansässiges Sporttechnologie-Start-up. Hamilton hat bereits eine Reihe von Start-up-Unternehmen wie Zapp (eine App zur schnellen Lieferung von Lebensmitteln) unterstützt. Pikantes Detail: Der Brite ist eigentlich ein Fan von Arsenal.

Das Konsortium ist unter den drei in die engere Wahl gekommenen Bietern das einzige unter britischer Führung und hat mit Lord Sebastian Coe, dem Präsidenten des Leichtathletik-Weltverbandes, eine weitere britische Sportikone in seinen Reihen.

Serena Williams und Lewis Hamilton bieten für den FC Chelsea

Tennis-Ass und Unternehmerin: Serena Williams bei der Bitcoin Conference in Miami Anfang April, umrahmt von den Football-Stars Odell Beckham Jr. (li.) und Aaron Rodgers

Auf den Spuren von LeBron James

Das Engagement von Hamilton und Williams folgt prominenten Vorbildern: So ist beispielsweise US-Basketball-Legende LeBron James seit mehr als einem Jahrzehnt Kleinaktionär in Liverpool.

Nach den Plänen des Konsortiums würde Harris Blitzer Sports & Entertainment (HBSE), die von den amerikanischen Private-Equity-Milliardären Josh Harris und Dave Blitzer geleitete Holdinggesellschaft, eine Mehrheitsbeteiligung an Chelsea halten - obwohl sie ihre Minderheitsbeteiligung an Crystal Palace veräußern müssen, bevor der Deal abgeschlossen werden kann.

Das Milliardenspiel

Ein weiteres Bieterkonsortium wird von den Milliardären Steve Pagliuca und Larry Tanenbaum angeführt. Das dritte im Rennen um die Nachfolge von Roman Abramowitsch als Eigentümer des FC Chelsea nach fast zwei Jahrzehnten hat Verbindungen zum Baseball: Todd Boehly ist Miteigentümer der Los Angeles Dodgers, der US-Investor Clearlake Capital würde dann der mit Abstand größte Einzelaktionär sein.

Alle drei endgültigen Bieter wurden aufgefordert, sich rechtlich zu verpflichten, im Falle eines Kaufs mindestens eine Milliarde Pfund (knapp 1,2 Milliarden Euro) in Infrastruktur, Akademie und Frauenteam zu investieren. Es wird erwartet, dass die Raine Group, die den Verkaufsprozess überwacht, bis Ende des Monats einen bevorzugten Bieter auswählt, sobald alle Parteien von der Premier League geprüft worden sind.

Die Regierung entscheidet

Es bleibt jedenfalls kompliziert. 2003 hatte der russische Milliardär Roman Abramowitsch den FC Chelsea gekauft. Nach Russlands Einmarsch in der Ukraine unterliegt der Oligarch jedoch Sanktionen der britischen Regierung, von der Premier League wurde er als Direktor des Klubs ausgeschlossen. Zunächst schlug er vor, den Verein in die Obhut seiner Stiftung zu geben und ihn dann offiziell zum Verkauf um drei Milliarden Pfund anzubieten. Der Reinerlös hätte dann zugunsten der Opfer des Krieges in der Ukraine gespendet werden sollen.

Chelseas Schicksal liegt nun in den Händen der Minister: Die Raine Group wird dafür verantwortlich sein, der britischen Regierung einen bevorzugten Bieter vorzuschlagen, um eine Sondergenehmigung für den Verkauf zu erhalten.

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