Nach Monza-Crash: Was Formel-1-Star Hamilton das Leben rettete

Nach Monza-Crash: Was Formel-1-Star Hamilton das Leben rettete
Der Cockpitschutz Halo verhinderte einmal mehr Schlimmeres. Dabei war er bei seiner Einführung 2018 alles andere als beliebt.

Analysieren und Aufatmen nach dem Großen Preis von Italien. Wieder schrammte die Formel 1 haarscharf an einer Katastrophe vorbei und wieder war der Cockpitschutz Halo möglicherweise der Lebensretter.

Dabei war der „Heiligenschein“ bei seiner Einführung 2018 höchst umstritten. Die „Aeroscreen“ genannte Alternative wäre schöner gewesen, hieß es. Zudem würde der ringförmige Bügel aus Titan über dem Cockpit die Sicht des Fahrers einschränken – und der Pilot würde im Notfall länger brauchen, um aus seinem Auto zu springen. Lewis Hamilton schrieb damals über das System: „Bitte nicht. Das ist die hässlichste Modifikation in der Geschichte der Formel 1.“

2021 hat Hamilton einen anderen Blick auf  den Heiligenschein. „Ich danke Gott für den Halo, der mich und mein Genick gerettet hat“, sagte er nach dem Rennen in Monza. Dennoch tat ihm einiges weh: „Im ersten Moment habe ich wegen des Adrenalins nichts gespürt. Aber jetzt habe ich  ein bisschen Schmerzen im Nacken. Ich denke, ich muss zu einem Spezialisten gehen, damit ich das nächste Rennen wieder fahren kann.“

Dabei ist der Crash mit Verstappen bei geringem Tempo geschehen. Dennoch wurde der Red Bull auf das Auto des Briten katapultiert. Ohne Halo hätte der Unterboden und dann das Hinterrad den Helm von Hamilton getroffen. „Halo hat Lewis definitiv das Leben gerettet“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. „Es wäre ein ganz fürchterlicher Unfall gewesen, wenn wir Halo heute nicht gehabt hätten.“ 

Schon in seiner ersten Saison 2018 hat sich der Cockpitschutz bewährt, als Charles Leclercs Ferrari in Belgien  vom Vorderreifen von Fernando Alonso getroffen wurde. Und definitiv das Leben gerettet hat das System Romain Grosjean bei dessen Feuerunfall 2020 in Bahrain, als es der Leitplanke standhielt. 1974 war der Österreicher Helmut Koinigg bei einem ähnlich gearteten Unfall in Watkins Glen noch tödlich verunglückt. 

Hamilton jedenfalls war nachdenklich: „Wenn du so etwas erlebst, wird dir bewusst, wie zerbrechlich das Leben eigentlich ist.“ 

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