Nach dem Wunder von Bahrain: Die acht Schutzengel der Formel 1
Auch am Tag danach war das „Wunder von Bahrain“ Thema Nummer 1 in der Formel 1. Einer Riesenportion Glück und ausgefeilten Sicherheitsmaßnahmen ist es zu verdanken, dass Romain Grosjean den Feuerunfall in Bahrain mit Verbrennungen an den Handrücken überlebt hat. Schon am Dienstag soll er das Krankenhaus verlassen, im zweiten Rennen am Sonntag in Bahrain wird er durch den Brasilianer Pietro Fittipaldi (24) ersetzt, den Enkel des zweifachen Weltmeisters Emerson Fittipaldi.
Mit 224 km/h war Grosjean in die Leitplanke gekracht, die dabei zerbrach. Sein Auto wurde in zwei Teile gerissen und ging in Flammen auf. 26 Sekunden lang saß der Franzose im bis zu 900 Grad heißen Feuer. Formel-1-Arzt und Erstretter Ian Roberts berichtet, dass sogar das Visier an Grosjeans Helm geschmolzen war. Ein Unfall dieser Art hätte früher den sicheren Tod des Piloten bedeutet.
Der Tod fuhr mit
Sicherheit und Formel 1, das war jahrzehntelang ein Widerspruch. In den ersten 25 Jahren des Sports gab es genau vier vorgeschriebene Sicherheitsmaßnahmen: 1952 wurde der Sturzhelm Pflicht, 1959 der Überrollbügel hinter dem Fahrer, 1969 der Sicherheitsgurt, 1973 der deformierbare Tank.
1975 wurden eine Kopfstütze hinter dem Fahrer und ein Feuerlöscher Pflicht. Seit 1976 sind die Füße des Piloten hinter der Vorderachse. 1979 wanderte der Benzintank hinter den Fahrer. Das machte die Autos schmäler und war nebenbei der perfekte Feuerschutz.
Doch erst die tödlichen Unfälle von Ayrton Senna und Roland Ratzenberger 1994 in Imola änderten alles. Rennarzt Sid Watkins, der beide Piloten sterben sah, und FIA-Präsident Max Mosley traten die Flucht nach vorne an. Die Sicherheit wurde zum wichtigsten Thema.
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