Motorrad-WM: Francesco Bagnaia im Hoch, Marc Márquez am Boden

Motorrad-WM: Francesco Bagnaia im Hoch, Marc Márquez am Boden
Der Italiener rast von Sieg zu Sieg und gewann auch in Mugello. Der Spanier kämpft weiterhin mit Problemen und fand sich im Kiesbett wieder.

Rundenrekord, Sprintsieg am Samstag, Grand-Prix-Sieg am Sonntag. Francesco Bagnaia stürmt nach seinem Sieg in Mugello in der WM-Wertung davon. Einmal mehr konnte die Konkurrenz nur zuschauen, wie sich das Hinterrad von Bagnaias Ducati langsam am Horizont verschwindet.

Auf dem Podest landeten ausschließlich Ducati-Piloten, Jorge Martin wurde Zweiter, Johann Zarco belegte Rang drei.

Der Südafrikaner Brad Binder wurde als bester Fahrer des österreichischen KTM-Teams Fünfter und durfte sich damit trösten, am Vortag mit 366 km/h einen neuen Geschwindigkeitsrekord in der MotoGP aufgestellt zu haben. Zumindest in dieser Disziplin liegt die KTM nun vor Ducati.

Marco Bezzecchi hatte im Kampf um die Spitzenplätze am Sonntag nichts mitzureden, kam nur auf Rang acht und hat in der WM-Wertung nun 24 Zähler Rückstand auf Bagnaia.

Rückschlag

Für Marc Márquez läuft es hingegen weiterhin nicht nach Plan. Nach sechs Runden rutschte dem Spanier der Vorderreifen weg. Kurz versuchte er noch, den Crash zu vermeiden, dann lag er im Kiesbett und gestikulierte, dass er die Welt nicht mehr verstehe. Márquez’ Bilanz im Jahr 2023 ist ernüchternd, in allen sechs Grands Prix blieb er ohne Punkte.

Jahrelang hatte der Spanier die MotoGP dominiert, er stellte Motorrad-Ikone Valentino Rossi in den Schatten, von 2013 bis 2019 holte er sechs Mal den Titel in der Königsklasse.

Doch weit zurück warf Márquez ein Oberarmbruch zu Beginn der Saison 2020 inklusive zu frühem Comebackversuch. „Die Schmerzen waren trotz der Medikamente brutal“, schreibt Márquez in der soeben erschienenen Biografie „Being Marc Márquez“. „Doch wenn wir Fahrer auch nur eine kleine Chance sehen, beim Rennen anzutreten, dann nutzen wir sie. Ich werde da wirklich zum Tier.“

Doch der heute 30-Jährige hat seitdem nur noch drei Rennen gewonnen. „Es gibt Tage, an denen finde ich das Limit nicht. Ich spüre, wenn ich einen Knoten im Hirn habe, der es mir verunmöglicht, mein Potenzial abzurufen.“

Buchtipp: Werner Jessner:„Being Marc Márquez – Wie ich meine Rennen gewinne“, Pantauro Verlag, 224 Seiten, 37,00 Euro

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