Ein MotoGP-Neuling mit dem Blitzstart

Auferstehung: Jorge Martín jubelte auf seinem Ducati-Zweirad.
Jorge Martín fuhr im zweiten Rennen aufs Podest. Dabei wäre er davor mit einem Platz unter den ersten Sechs zufrieden gewesen.

Am Ende fehlten ihm vier Runden zur absoluten Sensation: Jorge Martín, 23-jähriger MotoGP-Neuling aus Madrid, nutzte seine erste Poleposition und führte in Katar 18 Runden lang auf seiner Ducati das Feld an. Dann musste er den stark aufholenden Fabio Quartararo auf Yamaha und in der vorletzten Kurve der letzten Runde auch seinen eigenen Pramac-Ducati-Teamkollegen Johann Zarco noch ziehen lassen.

Während Zarco zusammen mit Quartararo für den ersten französischen Doppelerfolg in der Königsklasse der Motorrad-WM sorgte, fehlten Martín auf der Ziellinie ganze 0,043 Sekunden auf seinen Teamkollegen. „Es fällt mir gar nicht so leicht, meine Gefühle zu beschreiben. Ich finde aber, ich habe ein ziemlich erwachsenes Wochenende hingelegt“, sagte Martín. Dabei wäre er vor dem Rennen mit einem Platz unter den ersten Sechs zufrieden gewesen.

Ein MotoGP-Neuling mit dem Blitzstart

Neues Gesicht: Martín zeigte sich von der Schokoladenseite. 

Besondere Widmung

Seinen dritten Platz widmete Martín dem vor wenigen Wochen verstorbenen Fausto Gresini, in dessen Team er einst Moto3-Weltmeister wurde: „Fausto hat an mich geglaubt, als ich am Boden war und keine Chance sah, überhaupt mit dem Rennsport weiterzumachen. Ich vermisse ihn sehr.“

Der Spanier Martín hätte gerne noch mehr gelernt aus dem Rennen. „Das Wichtigste für mich war es, einfach Runden zu drehen und Erfahrung zu sammeln. Ein bisschen schade war es schon, weil ich nicht die Dinge lernen konnte, die ich lernen wollte. Als ich gegen Ende hinter Fabio und am Schluss hinter Johann lag, konnte ich ein bisschen mehr lernen.“

Jorge Martín startete von 2012 bis 2014 im Rookies Cup von Red Bull. Seine erste Saison schloss er als Zwölfter ab, 2013 wurde er Zweiter, 2014 gewann er die Meisterschaft souverän vor Joan Mir, der sich im Vorjahr in Abwesenheit von Marc Márquez zum Weltmeister in der MotoGP kürte. Es folgten zwei Jahre im KTM-Werksteam in der Moto2 an der Seite von Brad Binder, der in der Vorsaison in Brünn seinen Premierensieg in der Königsklasse feiern konnte. Aktuell stellen die Piloten von Pramac-Ducati, Zarco und Martin, das Werksteam mit Jack Miller und Francesco Bagnaia sogar etwas in den Schatten.

Viel Spannung

Der Auftakt verspricht jedenfalls eine spannende Saison mit den zwei starken Yamaha-Piloten und Katar-Siegern Viñales und Quartararo, den leistungsstarken Ducatis und den nicht zu unterschätzenden Suzukis von Alex Rins und Joan Mir.

Der nächste Grand Prix ist am 18. April in Portugal, auf der sehenswerten Berg-und-Tal-Strecke von Portimão.

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