Leben auf der Überholspur: Die schnellsten Sportler der Welt

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372 km/h auf der Rennstrecke oder 9,7 im Schwimmbecken. Im Sport geht es auch darum, Höchstgeschwindigkeiten zu erreichen.

Citius, altius, fortius – schneller, höher, stärker. Das ist das Motto der Olympischen Spiele, die Essenz in den meisten Sportarten. Vor allem im Motorsport dreht es sich um „schneller“.

Kaum zu bremsen zu sein, scheint derzeit die Motorrad-Königsklasse MotoGP. Dort wurden die zehn schnellsten je gefahrenen Geschwindigkeiten in den vergangenen fünf Jahren erreicht. Rekordhalter ist seit wenigen Tagen Johann Zarco. Mit 362,4 km/h wurde der Franzose auf dem Losail International Circuit in Katar gemessen, geschützt nur durch seine Lederkombi, Helm, Stiefel und Handschuhe. Am Sonntag (19 Uhr MESZ) werden die Piloten beim zweiten Grand Prix in Katar wieder Top-Speeds jenseits der 350 km/h erreichen.

Geschwindigkeiten, die faszinieren, aber auch Sorgen bereiten. „Ich finde alles über 330 km/h schon sehr gefährlich“, sagt Valentino Rossi, der erfahrenste Pilot im Feld mit seinen 42 Jahren und neun WM-Titeln. „Wenn sie hier schon so schnell sind, werden sie in Mugello noch schneller sein.“ Doch auf der Rennstrecke in Italien seien die Maschinen noch schwerer zu kontrollieren als in Katar.

Schneller als Johann Zarco war Valtteri Bottas. Der Finne wurde mit seinem Williams in der Höhenluft von Mexiko-Stadt mit 372,5 km/h gemessen. Natürlich können die Formel-1-Autos noch schneller fahren, sofern die Flügel flach gestellt werden und die Strecke lang genug ist. Bei Tests in der Mojave-Wüste erreichte Alan van der Merwe (RSA) 2005 mit einem BAR-Honda 413 km/h.

Noch weniger geschützt als Motorrad-Profi Zarco sind die Ski- und Radfahrer. Den aktuellen Speedski-Weltrekord hält der Italiener Ivan Origone, der 2016 in Vars 254,958 km/h erreichte. Die derzeit verletzte österreichische Alpinskifahrerin Nicole Schmidhofer schaffte bei ihrer Premiere vor zwei Jahren 217 km/h auf zwei Skiern.

Mit mehr als 130 km/h und nur mit Radhose und Trikot bekleidet raste 2016 Radprofi Marcus Burghardt bei der Tour de France einen Pass herunter.

Laufend kann der Mensch 44,7 km/h erreichten, wie Usain Bolt bei seinem Rekord-Sprint 2009 bewies. Damit war er um 8 km/h schneller als der schnellste Fußballer, Alphonso Davies von Bayern München. Michael Phelps schwimmt mit fast 10 km/h. Klingt wenig, ist aber in etwa so schnell, wie ein Hobbyläufer joggt.

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