Formel 1 in Monaco: Diese neue Regel soll für mehr Spannung sorgen

FILE PHOTO: Monaco Grand Prix
Auf dem engen Stadtkurs im Fürstentum sind Überholmanöver eine Seltenheit. Eine neue Regel soll nun für mehr Spannung sorgen.

Reich, schön, legendär - aber meist wenig aufregend: Die Formel-1-Rennen in Monaco gelten als Höhepunkt des Glamours im Motorsport, doch auf der Strecke bleibt der Nervenkitzel oft aus. 

Die enge, nicht für Überholmanöver ausgelegte Strecke sorgt seit Jahren für Fahrten im Gänsemarsch statt packender Duelle. Damit soll nun Schluss sein - zumindest, wenn es nach dem Motorsport-Weltverband FIA geht.

Neue Regel in Monaco: 2 Boxenstopps für mehr Spannung?

Beim Grand Prix von Monaco am kommenden Sonntag greift erstmals und zunächst einmalig eine neue Regel, die Spannung ins Rennen bringen soll: Alle Fahrer sind verpflichtet, zwei Boxenstopps einzulegen. 

Die FIA reagiert damit auf das Rennen im Vorjahr, das durch eine rote Flagge in der ersten Runde taktisch völlig entwertet wurde. Viele Fahrer absolvierten damals schon früh ihren Pflichtstopp und fuhren den Rest des Rennens ohne weitere Stopps durch - die Positionen blieben nahezu unverändert.

Überhol-Ranking: Zandvoort top, Monaco flop

Mit der neuen Regelung erhofft sich die FIA mehr taktische Vielfalt - und damit auch mehr Bewegung im Feld. Denn auf dem engen Kurs von Monte Carlo ist Überholen seit jeher schwierig. Seit 1984 verzeichnet der Große Preis von Monaco im Schnitt lediglich zwölf Überholmanöver pro Rennen – und belegt damit, wenig überraschend, den letzten Platz im Vergleich aller Strecken. 

An der Spitze des Überhol-Rankings steht hingegen Zandvoort mit durchschnittlich 69 Überholvorgängen pro Rennen. Allerdings ist dieser Wert mit Vorsicht zu genießen: In der niederländischen Küstenstadt wurden seit 1984 lediglich fünf Grand Prix ausgetragen.

Umbau der Strecke scheiterte an Widerstand

Überlegungen, die Strecke umzubauen und dadurch mehr Überholchancen zu schaffen, etwa durch eine neue Überholzone beim legendären Schwimmbad-Komplex, scheiterten am Widerstand des Veranstalters, dem Automobile Club de Monaco. 

Der Traditionskurs bleibt also vorerst mal unverändert - genauso wie sein Status im Rennkalender: Trotz aller Kritik wurde der Vertrag mit Monaco vorzeitig bis 2031 verlängert. "Die Straßen von Monte Carlo sind einzigartig", begründete Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali die Entscheidung.

Verstappen erwartet härteren Kampf

Wie so oft wird auch in diesem Jahr das Qualifying am Samstag über den Sieg und die Podestplätze entscheiden. "Du spürst es, dass dein Herzschlag jedes Mal etwas höher ist auf der Qualifikationsrunde als auf einer anderen Strecke. Da ist viel Adrenalin", beschreibt Weltmeister Max Verstappen die Herausforderung. 

Nach seinem Sieg in Imola erwartet der Red-Bull-Pilot im Fürstentum jedoch einen härteren Kampf: "Monaco wird ein bisschen härter, da es sich um einen Stadtkurs handelt. Es war in der Vergangenheit nicht unsere stärkste Strecke, aber wir haben mit dem Setup einen Schritt nach vorne gemacht."

Verstappen und Red Bull hoffen, wichtige Punkte auf McLaren und WM-Leader Oscar Piastri gutmachen zu können. Die McLaren-Piloten werden in Monaco mit einer Sonderlackierung an den Start gehen - eine Hommage an den McLaren M7A, das erste Siegerauto der Briten in der Formel 1 aus dem Jahr 1968.

Kommentare