Ferrari-Doppelsieg zum WM-Auftakt in Bahrain, Desaster für Red Bull

Bahrain Grand Prix
Leclerc siegte vor seinem Teamkollegen Sainz Jr. Hamilton war glücklicher Dritter. Beide Red Bull fielen im Finish aus.

Charles Leclerc ist der erste Sieger der Formel-1-Saison 2022. Der Monegasse fuhr im starken Ferrari fehlerfreie 57 Runden um den Bahrain International Circuit und holte den dritten Sieg seiner Karriere. 98 Tage nach dem letzten Rennen 2021 konnte wurde sein Ferrari Teamkollege Carlos Sainz Jr. Zweiter vor Glückspilz Lewis Hamilton im Mercedes.

"Genau so sollten wir diese Saison starten. Auf Eins und Zwei, Baby! Mamma Mia!", funkte Leclerc nach der Zielflagge in die Box. Der Monegasse feierte unter Flutlicht seinen insgesamt dritten Grand-Prix-Erfolg. Für Ferrari war es der erste Formel-1-Sieg seit Sebastian Vettels Triumph 2019 in Singapur 910 Tage zuvor. Leclerc hielt zunächst den Attacken seines Verfolgers Verstappen stand und überstand auch eine Safety-Car-Phase kurz vor dem Ende ohne Zittern. "Es fühlt sich großartig an. Die letzten zwei Jahre waren so schwer für das Team. Aber jetzt sind wir zurück mit einem Auto, das gewinnen kann", sagte der 24-Jährige.

Ferrari-Doppelsieg zum WM-Auftakt in Bahrain, Desaster für Red Bull

Für Red Bull endete der Tag in einem Desaster. Max Verstappen lag an sicherer zweiter Stelle, als er wegen eines Defekts aufgeben musste, Sergio Perez wäre Dritter geworden, drehte sich aber in der letzten Runde. 

Verstappens Gefühl

Laut Red Bulls Motorsport-Konsulent Helmut Marko handelte es sich um Probleme mit der Benzinzufuhr, die beide Autos gleichermaßen betroffen haben dürften. "Wir müssen das jetzt einfach untersuchen. Es ist mehr als unangenehm, nach so einer Testperformance mit beiden Autos so auszuscheiden", sagte Marko im ORF-Interview. Der Steirer gab auch zu, nicht die optimale Strategie gewählt zu haben. So beklagte sich Verstappen via Funk, nicht genug pushen zu dürfen. Der Titelverteidiger wurde auch nach dem Rennen deutlich. "Ich werde ab jetzt nur nach meinem Gefühl fahren, das ist besser", sagte Verstappen. Auf seinen Ausfall angesprochen, winkte der 24-Jährige ab: "Das ist Motorsport, es kann passieren, aber darf nicht passieren."

Nach drei Tagen mit kühlem Wind waren die Verhältnisse in Bahrain wieder so, wie man sie sich vorstellt. 24 Grad beim Rennstart um 18 Uhr, Regenrisiko null Prozent.

Packender Kampf

Bei Traumwetter erwischte Poleposition-Mann den Start perfekt. Souverän setzte sich der Monegasse mit seinem Ferrari ab, dahinter folgten Verstappen und Sainz Jr. Mercedes-Star Lewis Hamilton versuchte es mit einem frühen Boxenstopp und den Wechsel auf die harten Reifen. Die schnellere Konkurrenz wechselte später – und wieder auf die weichste Mischung. Als Leclerc nach seinem Stopp unmittelbar vor Verstappen wieder auf die Strecke kam, lieferten die beiden einander drei Runden lang einen packenden Kampf Rad an Rad, bei dem die Führung mehrmals wechselte. Schließlich blieb doch wieder Leclerc vorne.

Bahrain Grand Prix

Verstappen hatte zu kämpfen, klagte über Reifen und Bremsen. Ein zweites Mal versuchte es Red Bull mit dem Undercut, wieder behielt Leclerc im Ferrari die Führung.

Als die Plätze bezogen waren, wurde es plötzlich wieder spannend. Der Motor am Alpha Tauri von Pierre Gasly ging in Flammen auf, hinter dem Safety-Car schob sich das Feld wieder zusammen. Dann wurden Verstappens Probleme immer größer. Der Niederländer musste Sainz passieren lassen und rollte in der Box aus.

Nullnummer für Red Bull

Für Red Bull kam es noch schlimmer. Sergio Perez drehte sich in der letzten Runde und schmiss damit Platz drei weg und kam nicht mehr in die Punkteränge.

Formula One Grand Prix of Bahrain

Haben die Regeländerungen etwas gebracht? Wurden die Rennen mit der neuen Aerodynamik noch spannender? Die Voraussetzungen scheinen dafür jedenfalls gegeben. Zwar war der erste Grand Prix 2022 kein Spektakel, doch es war augenscheinlich, dass die Autos in den Kurven dem Vordermann folgen konnten. Auch überholt wurde an unterschiedlichsten Stellen.

Mehr davon gibt es schon in einer Woche zu sehen, am 27. März (19.00 MEZ) wird in Saudi-Arabien gefahren. Leclerc sah dem Rennen in Jeddah hoffnungsvoll entgegen. "Wir müssen jetzt weiter Druck machen, ich mag die Strecke in Jeddah. Ich hoffe, wir können auch dort überzeugen."

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