Am 7. Mai 1967 kommt es in der 82. Runde zur Katastrophe. Der Ferrari von Lorenzo Bandini streift mit dem linken Hinterrad die Leitplanke und schleudert gegen Strohballen. Beim Aufprall zerreißt der Tank, das Auto geht in Flammen auf. Erst nach endlos langen drei Minuten ist das Feuer gelöscht, und die Streckenposten sehen, dass Bandini noch immer im Auto sitzt. 70 Prozent seiner Haut sind verbrannt, er stirbt drei Tage später.
In Monaco werden die ersten drei in die Fürstenloge gebeten, wo sie die Pokale aus den Händen der Fürstenfamilie entgegennehmen. 1975 gratulieren Fürst Rainier und seine berühmte Frau Gracia Patricia (Grace Kelly) dem Österreicher Niki Lauda. Der Wiener küsst der Fürstin die Hand, die Bilder gehen um die Welt. Später wundert sich Lauda: „Für mich war das völlig normal, dass man einer Frau die Hand küsst. Ich weiß nur nicht, warum sich alle darüber so gewundert haben.“
Es ist eine Runde, wie man sie in der Formel 1 noch nie gesehen hat. Ayrton Senna fährt 1988 in einer eigenen Liga. Mit seinem McLaren gewinnt er das Qualifying in 1:23,998 Minuten und hängt seinen Teamkollegen, den zweifachen Weltmeister Alain Prost, um fast 1,5 Sekunden ab. „Ich war wie in einer anderen Dimension“, erzählt Senna später. „Ich fuhr nur noch durch Instinkt. Ich war schon längst über dem Limit, fand aber immer noch mehr.“ Am Tag danach führt Senna mit bis zu 50 Sekunden Vorsprung, als er von Teamchef Ron Dennis die Anweisung bekommt, vom Gas zu gehen, um den Sieg sicher nach Hause zu fahren. Der Brasilianer verliert die Konzentration und schlittert in die Leitplanken. Prost gewinnt vor Gerhard Berger im Ferrari.
Die Formel 1 trauert 1994 nach dem schwarzen Wochenende von Imola um Ayrton Senna und Roland Ratzenberger. Zwei Wochen später kracht Karl Wendlinger nach dem Tunnel schräg in die Streckenbegrenzung. Der Tiroler zieht sich schwere Schädelverletzungen zu, tagelang kämpfen die Ärzte um das Überleben des 25-Jährigen. Wendlinger liegt 19 Tage lang im Koma, doch er überlebt und fährt danach wieder Formel-1-Rennen. An den Unfall hat er bis heute keinerlei Erinnerung mehr.
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Coulthard mit Schumachers Helm
Der dunkelblaue Helm mit dem weißen Schottenkreuz ist das Markenzeichen von David Coulthard. Doch 1996 fährt der McLaren-Pilot mit einem Kopfschutz in Schwarz-Rot-Gold. Denn das Visier am Standard-Helm des damals 25-Jährigen läuft bei Regenwetter an, Weltmeister Schumacher hat bereits Helme mit Doppel-Visier. Einen davon borgt er Coulthard: „Ich habe Michael einfach gefragt, und er hat zugestimmt.“
Mit Schumachers Ersatzhelm fährt Coulthard auf Rang zwei. Der Sieg geht zum ersten und einzigen Mal an Olivier Panis (FRA). Ins Rennen gehen 21 Fahrzeuge, als es zur regnen beginnt, rutscht ein Fahrer nach dem anderen von der Strecke. Gerhard Berger scheidet mit Getriebeschaden ebenso aus wie der Führende Damon Hill. Nur vier Autos erreichen das Ziel.
Michael Schumacher legt 2006 im Qualifying die schnellste Runde hin, dann parkt er sein Auto in der Rascasse-Kurve und verhindert so eine Bestzeit seines WM-Rivalen Fernando Alonso. Der ehemalige Weltmeister Keke Rosberg tobt: „Michael soll sich schämen, dieser Drecksack.“ Die Kommissare tagen sieben Stunden lang. Schumacher wird schuldig gesprochen und muss vom letzten Platz starten.
2006 rollt Kimi Räikkönens McLaren mit einem qualmenden Heck aus. Der Finne marschiert in Richtung Hafen und wird kurz darauf mit nacktem Oberkörper auf seiner Yacht gesichtet, wo er Frustbewältigung betreibt und sich die letzten Runden des Rennens anschaut.
Am 20. Mai 2019 stirbt Niki Lauda. Sechs Tage später gewinnt Lewis Hamilton in Monaco mit einem roten Lauda-Helm. Nach dem Rennen wird der Weltmeister emotional: „Ich weiß, dass Niki heruntergeschaut und seine Kappe gezogen hat.“
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