Die drei Neuen in der Formel 1 wollen nicht alt aussehen

Die drei Neuen in der Formel 1 wollen nicht alt aussehen
Ein Senkrechtstarter, ein Kaltstarter und ein Spätstarter. Das sind Oscar Piastri, Logan Sargeant und Nyck de Vries.

Die Formel 1 startet am Sonntag in Bahrain in ihre 74. WM-Saison. Gegen Ende des Jahres 2022 und in der Winterpause hat sich auf dem Fahrermarkt viel bewegt. Altmeister Fernando Alonso wechselte zu Aston Martin. Dessen Cockpit bei Alpine übernahm Pierre Gasly, der Alpha Tauri verließ. Zurück in der Formel 1 ist der ehemalige ServusTV-Fachmann Nico Hülkenberg bei Haas.

Drei Piloten starten überhaupt erst in ihre erste Saison in der Königsklasse: Senkrechtstarter Oscar Piastri, Kaltstarter Logan Sargeant und Spätstarter Nyck de Vries.

Oscar Piastri (McLaren)

Am 4. März 2001 bestritt Fernando Alonso, 2023 im Aston-Martin-Cockpit, seinen ersten Grand Prix, 33 Tage später wurde Oscar Piastri in Melbourne geboren. Seine ersten Rennen fuhr Piastri als Kind – mit ferngesteuerten Autos nahm er an der australischen Meisterschaft teil. Mit neun setzte er sich ins Kart, mit 15 machte er sich auf den Weg nach Europa, um Karriere zu machen – und diese verlief wie im Bilderbuch: Meister in der Formel Renault, dann in der Formel 3 und in der Formel 2. Im Vorjahr gab der Rennstall Alpine an, dass dessen Nachwuchsfahrer Piastri 2023 Stammfahrer wird. Der 21-Jährige widersprach und ging zu McLaren. Ob diese Entscheidung richtig war, ist unklar. In den Tests enttäuschte das Team.

Logan Sargeant (Williams) 

2006 absolvierte mit Scott Speed ein Amerikaner zum bisher letzten Mal eine komplette Saison in der Formel 1. Nun ist der 22-jährige Logan Sargeant aus Fort Lauderdale (Florida) die Hoffnung der Fans im Wachstumsmarkt USA. Sargeant wurde zwar 2015 der erste Kart-Weltmeister aus den USA seit 1978, doch danach sammelte er in den Nachwuchsklassen keine Titel mehr. Auch an Formel-1-Erfahrung mangelt es ihm, dennoch wurde er von Williams für die Saison 2023 bestätigt, ohne dass er zu diesem Zeitpunkt noch die notwendigen Punkte für seine Superlizenz (Starterlaubnis in der Formel 1) hatte. Zumindest Selbstvertrauen hat Sargeant genug: „Ich fühle mich fast übervorbereitet“, sagt er vor seiner Premiere.

Nyck de Vries (Alpha Tauri)

Mit 28 Jahren ist Nyck de Vries sehr alt für einen Formel-1-Rookie. Sein Vater leitete ein Unternehmen mit Autoteilen, mit vier Jahren bekam der Sohn sein erstes Kart. McLaren nahm ihn in das Nachwuchsprogramm auf, 2012 fuhr er die ersten Rennen im Formelsport. Doch der Sprung in die Formel 1 gelang erst über Umwege in die Formel E und die Langstrecke. Komplettes Neuland ist die Formel 1 für den Niederländer allerdings nicht. De Vries sprang im Vorjahr bei Williams für den erkrankten Alexander Albon ein – und konnte auf  ganzer Linie überzeugen. Auf Anhieb schlug er in der Qualifikation seinen Teamkollegen Nicholas Latifi, im Rennen wurde er Neunter und anschließend zum Fahrer des Tages gewählt.

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