Größer könnten die Fußstapfen kaum sein. Und dass Mick Schumacher seinem Vater Michael wie aus dem Gesicht geschnitten ist, wird es für den 21-Jährigen nicht leichter machen. Seit Mittwoch ist fix, was sich schon seit Monaten abgezeichnet hat: Mick Schumacher, der Führende der Formel-2-Meisterschaft, wird aufsteigen und 2021 in der Formel 1 fahren.
Den Vergleichen mit seinem berühmten und erfolgreichen Vater wird er sich immer wieder stellen müssen. Ihn zu übertrumpfen, wird kaum möglich sein. Sollte Mick Schumacher aber einmal den Weltmeistertitel in der Formel 1 holen, wäre er der dritte Weltmeister-Sohn, dem dieses Kunststück gelingt.
Das sind die Weltmeister-Dynastien der Königsklasse und ihre Geschichten:
Die Schumachers
Mit der Startnummer 47 wird Mick Schumacher (*1999) in der kommenden Saison für Haas an den Start gehen. Er habe sich für diese Zahl entschieden, da seine Lieblingsnummern 4 (Lando Norris) und 7 (Kimi Räikkönen) schon vergeben seien.
Schumachers Vater Michael (*1969) hatte zumeist den Einser auf seinem Auto kleben, die Nummer des Weltmeisters. Sieben Mal gewann der Deutsche die WM, fünf Mal davon mit Ferrari. Nach 91 Siegen legte er eine dreijährige Auszeit ein. 2010 stieg er für Mercedes wieder ins Auto, er schaffte noch einen Podestplatz. Im Dezember 2013 zog er sich beim Skifahren schwere Kopfverletzungen zu. Seitdem lebt er von der Außenwelt abgeschottet in seinem Haus in der Schweiz.
Die Hills
Der charismatische Engländer Graham Hill (1929-1975) eroberte 1962 und 1968 zwei WM-Titel. Als bisher einziger Rennfahrer schaffte er die Triple Crown des Motorsports. Er feierte Siege beim Großen Preis von Monaco in der Formel 1, bei den 24 Stunden von Le Mans und beim Indy 500. 1975 starb er beim Absturz eines von ihm selbst pilotierten Kleinflugzeugs. Sein Sohn Damon Hill (*1960) gewann 1996 im überlegenen Williams die Weltmeisterschaft. Mit 22 Grand-Prix-Siegen schaffte er um acht mehr als sein Vater.
Video: Hier fährt Damon Hill den legendären Lotus seines Vaters Graham
Die Rosbergs
Mit nur einem Sieg holte Keke Rosberg (*1948) 1982 den WM-Titel, insgesamt gewann er fünf Rennen. Lange Zeit sah es so aus, als würde sein Sohn Nico überhaupt nie einen Grand Prix gewinnen können. Doch in seiner siebenten Saison brach er den Bann mit dem Sieg beim Grand Prix von China. 2016 gewann Nico (*1985) gegen seinen Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton die Weltmeisterschaft – und trat nach der Saison am Höhepunkt seiner Karriere völlig überraschend zurück.
Die Villeneuves
Der Kanadier Gilles Villeneuve (1950-1982) war nie Weltmeister, gilt aber als einer der besten Formel-1-Fahrer, dem der Titel nie vergönnt war. Er gewann sechs Rennen und wurde 1979 im Ferrari Zweiter der WM-Wertung. Als der Ferrari-Star 1982 in Zolder tödlich verunglückte, war Sohn Jacques (*1971) elf Jahre alt. Bereits in seiner zweiten WM-Saison 1997 gewann er im Williams den Titel.
Danach fuhr er noch neun Jahre in der Formel 1, ein Rennsieg war ihm nie wieder vergönnt. Bekanntheit erlangte er dennoch: Durch seine direkte Art und seine Rivalität mit Michael Schumacher. Dem Deutschen warf er vor, verbissen zu sein und er sprach ihm jeglichen Humor ab.
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