Fliegende Oldtimer in Zeltweg: Motorsport in der dritten Dimension
Raimund Riedmann ist Chefpilot der Flying Bulls. Bei der größten europäischen Flugshow Europas wird er mit seinem Team und der historischen Flotte von Red Bull die Zuschauer begeistern
Es sind zwar noch etwas mehr als drei Wochen bis zur Airpower in Zeltweg, doch Raimund Riedmann kann seine Begeisterung dafür schon jetzt vermitteln. Der Tiroler ist der Chefpilot der Flying Bulls. Die Gruppe an Piloten und Technikern ist verantwortlich für eine Flotte an historischen Flugzeugen, die nicht nur im Museum stehen, sondern bei Flugshows für Staunen bei den Zuschauern sorgen. Wie auch am 6. und 7. September in Zeltweg, der größten Flugshow Europas (RBTV, ServusTV).
Riedmann, der in seinem Job als Pilot der Business-Jets auch Konzern-Mitarbeiter von Red Bull zu Terminen oder Sportler zu Events bringt, freut sich: „Wir sind im Sommer fast jedes Wochenende irgendwo unterwegs. Das spielt sich eigentlich in ganz Europa ab.“ Heuer war er mit seinem Team schon in Polen, Slowenien, Kroatien, Frankreich und Rumänien. „Das Schönste ist natürlich, wenn wir das in Österreich machen können“, sagt Riedmann.
Die Flotte von Red Bull ist auch international gesehen einzigartig. „Das geht von einer Passagiermaschine aus den 50er-Jahren, bis Maschinen aus dem Zweiten Weltkrieg, die sogar in Deutschland geflogen worden sind“, erzählt Riedmann. Die bekannteste ist wohl glänzend polierte DC-6B, die einst im Besitz von Jugoslawiens Staatschef Josip Broz Tito gewesen war und die über den Umweg Afrika in den Besitz von Red Bull kam.
Begeisterter Chef
Das lag auch sehr an der Leidenschaft von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz. „Der Didi hat damals schon sehr für Flugzeuge geschwärmt, und er ist ja selber sehr gern geflogen. Und er hat immer für Leute gebrannt, bei denen er gemerkt hat, dass Emotionen da sind und sie etwas aus Liebe tun“, erinnert sich Riedmann an die Anfänge der Flying Bulls. Jetzt stehen die mehr als 30 Flugzeuge in den eigens errichteten Hangar 7 und 8 am Salzburger Flughafen und werden von circa 40 Mechanikern gewartet.
In Zeltweg werden natürlich nicht alle Flugzeuge zu sehen sein. Nach einem Überflug einer großen Auswahl der Flotte wird es in der Steiermark auch einen Kunstflug der Flying Bulls zu sehen geben.
Fliegen ist Sport
Und da wird es in der Fliegerei auch sportlich, betont Riedmann: „Es gehört schon viel Training dazu. Sonst wäre es gefährlich, wenn man sagt: Probieren wir das einmal aus. Das ist klassischer Motorsport.“ Genauso wie bei einer Rallye oder anderen Rennklassen. Auch die Fitness sollte nicht unterschätzt werden. Körperliches Training gehöre dazu. „Man muss kein Hochleistungssportler sein, aber ein gewisses Level sollte man schon haben.“
Ähnlich wie die berühmten Flugteams Frecce Tricolori aus Italien oder Patrouille de France sind die Flying Bulls wie ein Nationalteam Österreichs. „Ich möchte uns nicht ganz mit denen messen, aber von den begeisterten Zuschauern bei der Airpower wird das schon so gesehen.“
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