"Airpower" im Anflug: Neues Konzept soll Staus am Boden reduzieren

"Airpower" 2022
Anfang September findet die elfte Auflage der Flugschau in Zeltweg statt. Erwartet werden erneut bis zu 300.000 Interessierte in zwei Tagen.

Alle zwei Jahre herrscht Trubel im Luftraum über Zeltweg, wenn die "Airpower" loslegt: An die 200 militärische, aber auch zivile Flugzeuge und Helikopter sind bei der Flugschau zu sehen.

Heuer findet bereits die elfte Auflage der Veranstaltung statt, und zwar am 6. und 7. September. Am Freitag und Samstag wird jeweils die gleiche Show geboten.

Ebenso herrscht aber Trubel auf dem Boden, allerdings oft auch Stillstand: Pro Veranstaltungstag werden bis zu 150.000 Interessierte erwartet, die zuschauen wollen. Auf diese Höchstmenge auf dem Gelände des Fliegerhorstes in Zeltweg ist die "Airpower" behördlich zugelassen.

Was gegen den Stau helfen soll

Da viele Besucherinnen und Besucher mit den eigenen Pkw in die Obersteiermark fahren, führt das immer wieder zu Staus, sowohl bei der An- als auch bei der Abreise. Deshalb wollen die verantwortlichen Stellen heuer erneut an einigen Schrauben drehen, um diese erwartbaren Staus zu reduzieren.

"Airpower" im Anflug: Neues Konzept soll Staus am Boden reduzieren

Dichtes Gedränge am Bahnhof Zeltweg bei der Abreise: Das soll heuer vermieden werden 

Zunächst setzen Verteidigungsministerium und Land Steiermark ihre Hoffnung auf den öffentlichen Verkehr: Aus Wien, Linz, Salzburg und Villach werden eigene Sonderzüge nach Zeltweg angeboten. Zusätzlich gibt es am 6. und 7. September eigene Busverbindungen mit "Hunderten möglichen Zustiegsstellen in ganz Österreich", wie es seitens des Militärkommandos Steiermark am Montag hieß.

Bahnsteig verlängert

Da es bei der Flugschau 2022 speziell bei der Abreise am Bahnhof Zeltweg zu massiven Problemen wegen Überlastung kam, wurde einer der Bahnsteige von 80 auf rund 160 Meter verlängert: Das soll es unter anderem Railjets erlauben, einzufahren und nicht mehr nach Judenburg oder Knittelfeld ausweichen zu müssen. Dadurch soll das Passagiervolumen auf das Dreifache erhöht werden.

Während das Programm der "Airpower" kostenlos für die Gäste ist, wurden vor einigen Jahren Parkgebühren für Kfz eingeführt. Die Tickets für einen Pkw-Parkplatz gibt es heuer ab 20 Euro pro Tag; sie können wie die Busfahrkarten bereits online reserviert werden (www.airpower24.at/anreise).

Bustickets gibt es derzeit um 24 Euro.

Die Flug-Show beginnt sowohl am Freitag als auch Samstag um 9 Uhr, Ende ist um 17 Uhr. Damit sich die Abreise der Gäste aus Zeltweg etwas entzerrt, haben die Veranstalter heuer erstmals ein Programm nach dem Programm einfallen lassen: Bis 19 Uhr stehen Freiluftkino, Sportvorstellungen und ein Konzert der Militärmusik auf dem Programm. 

Wie viel ist die Show wert?

2022 kamen übrigens 275.000 Gäste zur "Airpower", die von Bund, Land Steiermark und Red Bull als privatem Partner veranstaltet wird. Laut Verteidigungsministerium hatte allein die Berichterstattung in nationalen Medien einen Werbegegenwert von 3,5 Millionen Euro, die regionale Wertschöpfung sei bei neun Millionen Euro gelegen.

Allerdings hagelt es an der "Airpower" aber auch konsequent Kritik: So monieren Grüne wie KPÖ im Land, dass eine derartige Schau nicht zeitgemäß sei - aus Umweltschutzgründen sowie aus Pietät. 2022 stand sie wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine kurzzeitig auf der Kippe.

Kritik auch an den Kosten

Zudem hielt der Bundesrechnungshof bereits 2016 fest, dass die Flugschau nicht kostendeckend sei, sondern Verluste einfliege.

Das Ministerium sieht jedoch in der Flugschau mehr als bloß Unterhaltung: Die "Airpower" gilt als militärische Großübung mit Tausenden österreichischen Soldatinnen und Soldaten.

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