Luftfahrtschau: Was man über die "Airpower" wissen sollte

Störche versus Eurofighter – das Match ging 2011 1:0 für die Vögel aus. 17 Weißstörche ließen sich partout nicht von ihren Nistplätzen am Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg vertreiben, und wenn Soldaten sie noch so streng anschauten. Dieser Rat zur Storchvertreibung glückte zwar nicht, die "Airpower" ging aber über die Bühne, dem Vogelalarm-Plan und Wetter geschuldet – die Störche stiegen bei damals kalten Temperaturen nicht auf.
Storchenalarm gibt es mittlerweile keinen mehr. Was es darüber hinaus über die Veranstaltung am 2. und 3. September zu wissen gilt.
Was ist die "Airpower" eigentlich genau? Darauf gibt es mehrere Antworten. Sie ist die größte Luftfahrtschau Europas, in der internationale Militärverbände sowie zivile Kunstflugstaffeln auftreten. Das Verteidigungsministerium betrachtet die "Airpower" zudem als Großübung des österreichischen Bundesheeres, das Publikumsinteresse macht sie zu einer der größten Massenveranstaltungen Österreichs: Bei den bisherigen neun Shows kamen jeweils zwischen 185.000 und 300.000 Besucher nach Zeltweg.
Wer fliegt mit? Das Flying Display gestalten unter anderem Piloten des Bundesheeres etwa mit Eurofightern oder Black Hawks, aber auch die internationalen Staffeln wie die Frecce Tricolori aus Italien, die Patrouille Suisse aus der Schweiz oder die Patrula Aguila aus Spanien. Insgesamt bieten Militär wie Kunstflugstaffeln 35 Vorführungen in der Luft, darunter Nahkampfsimulationen oder Abfangjagden.

100.000 Bratwürste und 90.000 Schnitzel werden verspeist.
Findet die Flugschau nur in der Luft statt?
Auch am Boden gibt es im sogenannten Static Display einiges zu sehen. Rund 60 Fluggeräte stehen zum Anschauen auf dem Areal, vom Kampfjet über Transporthubschrauber bis zu zivilen Maschinen. Auch Luftfahrtindustrie oder Forschungseinrichtungen präsentieren sich in Ausstellungen, das Militärluftfahrtmuseum macht ebenfalls mit. Die Veranstalter – Verteidigungsministerium, Land Steiermark und Red Bull – bieten auch ein Kinder(betreuungs)programm an.
Was ist heuer neu?
So einiges. Uraufgeführt werden "Vibes in the Sky", eine von Tristan Schulze komponierte Sinfonie: Zu der Melodie – gespielt von 100 Militärmusikern – bewegen sich mehrere Hubschrauber und Flugzeuge. Die Flying Bulls haben mit dem "Red Bull Aerobatic Triple" eine Weltpremiere im Kunstflug vorbereitet: Flugzeuge und Helikopter treffen dabei auf das Wingsuit-Team und Fallschirmspringer.
Was passiert bei Regen?
Prinzipiell ist die Airpower eine Veranstaltung für jedes Wetter: Sie findet auch statt, wenn es regnet – unter der Voraussetzung, dass bei der jeweiligen Wetterlage geflogen werden kann.
Heuer gibt es deutlich weniger Pkw-Stellflächen. Warum ist das so?
Die "Airpower" stand in den vergangenen Jahren auch wegen der Umweltbelastung in der Kritik. Für die diesjährige zehnte Auflage der Veranstaltung wurde deshalb die "Stabstelle Nachhaltigkeit" eingerichtet: Ein Teil der Maßnahmen ist die Reduktion der Parkflächen auf die Hälfte, statt wie bisher 36.000 Pkw-Stellplätze gibt es nur noch 18.000. Sie sind kostenpflichtig, 20 Euro pro Tag, ab drei Insassen im Pkw 15 Euro, reservierbar bei Ö-Ticket. Im Gegenzug wurden Bus- und Bahnverbindungen nach Zeltweg ausgebaut: So führen 70 Shuttlebusrouten aus ganz Österreich nach Zeltweg, laut Veranstaltern erreicht die Abdeckung an Haltestellen im Wohnbezirk 92 Prozent. Die Bustickets gibt es ab 23 Euro. Direkte Zugverbindungen der ÖBB mit Sonderzügen zum Bahnhof Zeltweg bestehen ab Wien, Linz, Salzburg und Villach (Karten ab zehn Euro).
Bedeuten weniger Parkplätze auch weniger Stau?
Die Veranstalter hoffen das. Dennoch gilt wie immer bei Großveranstaltungen in der Region – früh losfahren und Geduld im Gepäck haben. Das Nadelöhr könnte wieder die Abfahrt von der S36 Richtung Zeltweg sein. Wer sein Parkplatzticket schon online vorab erworben hat, sollte es zum Herzeigen parat haben, sie werden bei der Einfahrt zum Parkplatz kontrolliert. Vor Ort kaufen ist möglich, aber nur solange der Vorrat reicht. Auf ein freies, kostenloses Fleckerl abseits der offiziellen Stellflächen zu spekulieren, ist nicht angeraten, da auch einige Straßenzüge rund um das Gelände gesperrt werden, die Polizei kontrolliert die Einhaltung der Parkverbote.
Apropos Verbote: Was darf nicht mit auf das Veranstaltungsgelände?
Zuallererst einmal Drogen oder Waffen jeglicher Art, aber auch Gegenstände, die als Waffen eingesetzt werden können – vom dicken Ketten bis zum Pfefferspray. Verboten sind auch Laserpointer (sie blenden die Piloten), Feuerwerkskörper, Tröten und Flugdrohnen, Fahnen und Plakate. Glasflaschen und Trinkgläser sind ebenfalls untersagt wie Strandmuscheln, Liegestühle oder Sonnenschirme, Scooter, Fahrräder oder Skateboards – und Haustiere.
Gibt es Zugangskontrollen?
Bevor das Areal betreten werden darf, wird das Gepäck der Besucher untersucht.
Darf man seinen eigenen Proviant mitbringen?
Das ist erlaubt – sofern sich die Jause nicht in einer Hartschalen-Kühlbox befindet, die ist untersagt. Es gibt zudem Stände mit Speisen und Getränken: Zuletzt wurden bei der "Air-power" 100.000 Bratwürste, 90.000 Wiener Schnitzel und 50.000 Grillhenderln verspeist sowie 130.000 Liter Bier getrunken.
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