Melzer weiter, Aus für Paszek

Melzer ist nach zähem Kampf eine Runde weiter.
Sportdirektor und Daviscup-Boss Trimmel sah einen starken Melzer und kritisierte Paszek.

Und er kann’s noch immer: Jürgen Melzer steht zum ersten Mal seit Wimbledon 2011 wieder in der dritten Runde eines Grand-Slam-Turniers. Der Niederösterreicher besiegte bei den Australian Open den Spanier Roberto Bautista Agut mit 6:7, 6:3, 6:7, 6:3, 6:2. Lohn der Mühen: 90 ATP-Punkte, die Österreichs Ass in der Weltrangliste von Platz 29 um zwei, drei Ränge nach oben und umgerechnet 57.184,28 Euro Preisgeld bringen wird.

Zeuge des Drittrundensiegs in Melbourne war Verbandssportdirektor und Daviscup-Kapitän Clemens Trimmel, der vor allem von der Kondition des 31-Jährigen begeistert war. "Es war eindrucksvoll, wie er sich nach zwei unglücklich verlorenen Tie-Breaks zurückgekämpft hat. Besonders positiv ist, dass Melzer im fünften Satz einfach der fittere Spieler war", sagt der 34-Jährige zum KURIER.

Melzer weiter, Aus für Paszek
Auf Melzer wartet nun der Tscheche Tomas Berdych, die Nummer sechs der Welt. Geht es nach der Bilanz, muss sich Melzer nicht fürchten: Bei vier Aufeinandertreffen hat der Deutsch-Wagramer zwei Mal gewonnen, das bislang letzte Mal liegt aber schon zurück (2007 in Sydney war’s). "Jürgen muss an seine Chance glauben, er kann nachzwei Siegenhier voller Selbstvertrauen in die Partie gehen", sagt Trimmel, der auch Zeuge des glatten Sieges von Melzer über den kasachischen Daviscup-Gegner Michail Kukuschkin war. "Bei Kukuschkin merkte man, dass er lange nicht gespielt hat", erklärt Trimmel, der in Astana mit Andrei Golubew als zweitem Einzelspieler beim Daviscup-Achtelfinalspiel (1. bis 3. Februar) rechnet – und nicht mit Jewgeni Korolew, der von Andreas Haider-Maurer in der Qualifikation besiegt wurde.

Trimmel sah gestern auch Österreichs Doppelspielern auf die Beine. Oliver Marach unterlag mit dem Argentinier Horacio Zeballos den topgesetzten US-Zwillingen Bryan, Julian Knowle mit dem Slowaken Filip Polasek nach zwei vergebenen Matchbällen dem taiwanesisch-japanischen Duo Lu/Soeda. Wer zum Daviscup darf, verrät Trimmel noch nicht, auch Alexander Peya steht zur Diskussion. "Nächste Woche werde ich die Entscheidung offiziell bekannt geben."

Ärger

Dass Tamira Paszek, die gestern der 17-jährigen Amerikanerin Madison Keys 2:6, 1:6 unterlag, heuer nicht Fed-Cup spielen mag, ärgert Trimmel. "Nachdem wir uns bei der Olympia-Nominierung für sie stark gemacht haben, ist das ein besondere Enttäuschung. Das werden wir noch besprechen müssen." Demnächst gibt es auch ein Gespräch mit Tennis-Talent Barbara Haas (16), die 2012 keine Förderungen bekam. "Bei mir stehen die Türen immer offen, wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten eine Lösung finden."

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