Liu Jia und Polcanova im Einzel-Achtelfinale ausgeschieden
Österreichs Tischtennis ist in den Individualbewerben des olympischen Tischtennis-Turniers von Tokio nicht mehr vertreten. Am Dienstag schieden Sofia Polcanova und Liu Jia im Einzel-Achtelfinale aus. Polcanova unterlag der Japanerin Kasumi Ishikawa 0:4 (-8,-8,-10,-9), Liu Jia nach einem 4:0 (9,4,9,9)-Drittrundenerfolg gegen Adriana Diaz aus Puerto Rico der Südkoreanerin Jeon Jihee 1:4 (-1,10,-3,-3,-4). Am Sonntag tritt nun noch das rot-weiß-rote Frauen-Team gegen China an.
Liu Jia hatte mit dem Einzug ins Achtelfinale ihr bisher bestes Olympia-Ergebnis von Rio de Janeiro 2016 eingestellt. Nach vier Siegen in Folge machten sich in ihrem zweiten Spiel des Tages aber die körperlichen Verschleißerscheinungen bemerkbar, die 39-Jährige hatte noch Wochen vor dem Turnier starke Bandscheibenprobleme. Bei 5:1 im dritten Satz wie auch nach dem Match direkt neben dem Court ließ sich die Ex-Europameisterin vom Team-Physiotherapeuten länger behandeln.
Gegen die erst 20-jährige Diaz hatte Liu eine tadellose Leistung geboten. "Ich habe gewusst, sie ist nervös, ich muss dranbleiben", nutzte "Susi" die Unerfahrenheit ihrer Gegnerin auf olympischem Niveau aus. Mit Tempowechsel ließ sie die Lateinamerika-Meisterin nicht ins Spiel kommen. Der ÖTTV-Star bescheinigte Diaz großes Talent, wusste aber auch um deren Respekt vor ihr. "Ich habe sie dann dominiert.“ Nur am Ende mangelte es ein bisschen, erst der vierte Matchball saß.
Polcanova enttäuscht
Polcanova haderte damit, dass die durchwegs engen Satzentscheidungen gegen sie und an die Weltranglisten-Zehnte gegangen sind. "Es waren immer zwei, drei Punkte, die den Satz entschieden haben. Das hat mich schon ein bisschen geärgert, dass sie diese kleinen Punkte besser gespielt hat als ich", sagte die 26-Jährige. "Daran sehe ich auch, dass mir das Training fehlt. Im Tischtennis ist es das Entscheidende, dass man den Gegner gut liest. Mir fehlt da einfach noch die Praxis."
Österreichs klare Nummer eins hatte nach Operationen an der Hüfte und am Knie erst im Mai wieder zu trainieren begonnen. "Daher bin ich schon ein bisschen stolz, denn ich habe trotzdem gut gespielt." Besonders hob sie den 4:0-Sieg am Vortag gegen die unangenehm zu spielende Inderin Manika Batra hervor. Vor dem am Sonntag beginnenden Teambewerb werde sie nun noch ein paar Physiotherapie-Einheiten absolvieren. Dann geht es im Achtelfinale gegen Titelverteidiger und -favorit China.
Im Einzel der Männer hat es am Dienstag zwei prominente Spieler erwischt. Im Achtelfinale schied Rekord-Europameister Timo Boll aus, der Deutsche unterlag dem Südkoreaner Jeong Youngsik 1:4. Schon in Runde drei war für Mattias Falck Endstation. Der schwedische Vize-Weltmeister wurde von Omar Assar mit 4:3 in die Schranken gewiesen.
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