Lewis Hamilton kritisiert Formel 1 für Schweigen nach Floyd-Tod

FILE PHOTO: Formula One F1 - Australian Grand Prix
"Nicht ein Zeichen von irgendjemandem in meiner Industrie, die natürlich ein von Weißen dominierter Sport ist", schrieb der Weltmeister.

Der sechsfache Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat in der Diskussion um Rassismus und Polizeigewalt in den USA deutlich Position bezogen und auch die Motorsport-Königsklasse kritisiert. Der 35-jährige Brite ist der erste dunkelhäutige Pilot in der Formel 1 und auf dem besten Weg, der erfolgreichste Fahrer der Geschichte zu werden.

"Ich sehe diejenigen von euch, die still bleiben, einige von euch sind die größten Stars und bleiben noch still mitten in dieser Ungerechtigkeit. Nicht ein Zeichen von irgendjemandem in meiner Industrie, die natürlich ein von Weißen dominierter Sport ist", schrieb Hamilton in einer Instagram-Story.

Lewis Hamilton kritisiert Formel 1 für Schweigen nach Floyd-Tod

"Es ist nicht nur Amerika"

Er stehe nicht auf der Seite derer, die plündern und Gebäude anzünden würden, aber auf der Seite derer, die friedlich protestieren würden. "Es kann keinen Frieden geben, bis die sogenannten Führer es ändern", schrieb Hamilton. Es sei nicht nur Amerika, es sei Großbritannien, es sei Spanien, es sei Italien und überall. Es müsse sich ändern, wie Minderheiten behandelt würden. "Wir werden nicht mit Rassismus und Hass in unseren Herzen geboren, es wird gelehrt, von denen, zu denen wir aufschauen", schrieb Hamilton.

In der vergangenen Woche war der Afroamerikaner George Floyd von einem Polizisten in Minneapolis mit dem Knie im Nacken minutenlang zu Boden gedrückt worden. Mehrmals hatte Floyd gesagt: "Ich kann nicht atmen." Bei der Ankunft im Krankenhaus war er für Tod erklärt worden. Der Polizist wurde inzwischen wegen Mordes angeklagt.

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Auch Basketball-Legende Michael Jordan hat seinen Ärger zum Ausdruck gebracht. "Ich bin tief betrübt, von echten Schmerzen erfüllt und einfach nur wütend", sagte der sechsmalige NBA-Champion in einem Statement. Den Zorn der Menschen könne er verstehen. Schwarze und andere Minderheiten hätten "genug gehabt" vom Rassismus in den USA, urteilte Jordan.

Er sei mit seinem Herzen bei der Familie von Floyd und bei anderen, die durch rassistische Taten Angehörige verloren hätten. "Jeder von uns muss ein Teil der Lösung sein, und wir müssen zusammenarbeiten, um Gerechtigkeit für alle herzustellen", sagte der Eigentümer des NBA-Klubs Charlotte Hornets.

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