Kühbauers Landsmann beschert Rapid ein hartes Programm

Fussball, FC Red Bulll Salzburg - SK Rapid Wien
Cup-Nachwehen: Patrick Farkas zerstörte die Titelträume von Trainer Didi Kühbauer. Wird es ein langer Sommer für die Wiener?

Von Landsmann zu Landsmann darf man das. Didi Kühbauer schaut zu dem nur wenige Meter entfernten Patrick Farkas, nennt ihn „den unnedigen Burgenländer“ und lacht. Wohl zum ersten Mal am Mittwoch nach der Rapid-Niederlage im Cup-Finale.

Der Rapid-Trainer und der Salzburg-Verteidiger schätzen und kennen einander – so wie vermutlich alle Burgenländer, die im Profi-Fußball engagiert sind. Auch wenn es für Kühbauer schmerzhaft war und die negativen Folgen der Cup-Pleite für Rapid enorm sind, gönnte der 48-jährige Mattersburger dem 26-jährigen Oberdorfer (bei Oberwart) das spektakuläre Comeback.

 

Farkas hat sich vor einem Jahr, noch dazu gegen Rapid, das Kreuzband gerissen. Nur acht Spielminuten waren dem Außenverteidiger für Red Bull seither vergönnt (Anfang März in der Bundesliga gegen den WAC). Und dann schießt er mit dem „Spitz von Klagenfurt“ seine bis dahin wackeligen Salzburger auf die Siegerstraße.

„Das sind die besonders schönen Geschichten im Fußball. Farkas hat immer gut gearbeitet, und jetzt hat er sich dafür belohnt“, lobte Marco Rose. Der Salzburg-Trainer hätte es dem Ulmer-Ersatz aber auch leichter machen können – durch ein Startelf-Comeback in einer Partie mit weniger Brisanz.

Unterschiedliche Wahrnehmungen hatten Rose und Farkas zur Gelb-Roten Karte, die es noch einmal spannend machte im Endspiel. „Für mich ist das keine Rote“, befand der baldige Gladbach-Trainer. „Ich verstehe, dass mich der Schiri ausgeschlossen hat“, meint hingegen der Südburgenländer zu seiner zu heftigen Kritik an Referee Schüttengruber.

Noch nicht gesperrt

Stammspieler ist Farkas nach dem Cupsieg aber noch lange keiner. Ob er am Sonntag in der Bundesliga wieder für den verletzten Andreas Ulmer eingesetzt wird, ist noch offen. Gesperrt ist er nicht. Gelb-Rot zieht immer nur eine Ein-Spiel-Sperre in jenem Bewerb nach sich, in dem man diese erhalten hat.

Deshalb fehlt bei Rapid Thomas Murg auch erst am Samstag gegen die Admira. Der 24-Jährige muss noch die Strafe für Gelb-Rot gegen Hartberg (3:4) absitzen. Im Cupfinale war Murg offensiv wieder der gefährlichste Rapidler. Defensiv war der Mittelfeldspieler aber bei beiden Gegentoren keine Hilfe für den alleingelassenen Rechtsverteidiger Mert Müldür.

Kühbauer wird bei der ohnehin anstehenden Rotation auf schwere Beine und hängende Köpfe achten. Nach zwei Niederlagen in Folge muss in der Südstadt unbedingt gepunktet werden, um nicht auch noch das Heimrecht im Europacup-Play-off zu verspielen. Die starken Mattersburger lauern mit nur zwei Punkten Rückstand.

 

 

Der vor dem Cup-Finale noch so kurze Weg in die Gruppenphase der Europa League ist nun der längstmögliche. Mit neun Spielen: Es warten (im Erfolgsfall) drei Partien im österreichischen Europa-League-Play-off sowie sechs in der Europa-League-Qualifikation.

Um in die Gruppenphase zu kommen, die Rapid gut zehn Millionen Euro an Mehreinnahmen bringen würde, müssen die Hütteldorfer zunächst zwei Liga-Konkurrenten und danach drei internationale Teams ausschalten.

„Wir werden diese Aufgabe annehmen. Und den unglaublichen Fans möchte ich sagen: Wir werden auch wieder Titel gewinnen“, verspricht Kühbauer, auf den im Juli und August bis zu sechs englische Wochen zukommen könnten.

Bei Cupsieger Salzburg geht es nun darum, am Sonntag gegen die Austria den Meistertitel zu fixieren. Dann muss man abwarten, wer das Champions-League-Finale am 1. Juni gewinnt. Erst nach Abpfiff wird man wohl wissen, ob man erstmals in der CL-Gruppenphase steht oder doch schon im Play-off spielen muss. Egal, wie es kommt, mehr als zwei englische Wochen im August drohen nicht.

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