Olympia-Quali: Handballer starten mit Niederlage gegen Kroatien

Olympia-Quali: Handballer starten mit Niederlage gegen Kroatien
Der zweifache Olympiasieger gewinnt dank einer starken zweiten Hälfte mit 35:29. In den ausstehenden Spielen heißt es nun: Verlieren verboten.

Nichts wurde es mit der Fortsetzung des EM-Märchens der Handballer. Zum Auftakt des Olympia-Qualiturniers verließ das österreichische Nationalteam Donnerstagabend die Arena in Hannover mit hängenden Köpfen.

Nach der 29:35-Niederlage gegen Kroatien ist der Traum von Paris zwar noch nicht ausgeträumt, doch er ist in weite Ferne gerückt.

Zu Beginn der Partie war den Kroaten mit ihrem neuen Teamchef Dagur Sigurdsson die Verunsicherung noch anzumerken. Der Isländer, der einst auch in Österreich höchst erfolgreich tätig war, hatte in seinem ersten Spiel an der kroatischen Seitenlinie auf die flinken Spieler gesetzt – und die leisteten sich anfangs Ungenauigkeiten.

Perfekter Start für Österreich

Nach neun Minuten führten die Österreicher mit 5:1. Doch den Spielfluss konnte das Nationalteam nicht beibehalten. Auch eine Rote Karte in Minute 15 für den kroatischen Abwehrchef brachte den Favoriten nicht aus der Fassung. Die Kroaten waren nun voll im Spiel, das kaum Verschnaufpausen bot.

Der zweimalige Olympiasieger (1996, 2004) zog die österreichische Abwehrreihe mit rasanten Tempowechseln immer wieder auseinander. In der Defensive wiederum nahmen die Kroaten den Österreichern jeden Spielfluss.

Mit kräfteraubenden, aber sehenswerten Einzelaktionen – vor allem durch Kapitän Mykola Bilyk – blieb das Nationalteam dran und im Spiel. Den Ausgleich hatte Kroatien bereits in Minute 19 (9:9) hergestellt. Und in diesem Takt ging es bis zur Pause weiter (16:16).

Schwacher Neustart sorgte für die Entscheidung

Jede Schwächephase konnte fortan für die Entscheidung sorgen. Und die erste leistete sich Österreich zu Beginn der zweiten 30 Minuten. Rasch gingen die Kroaten mit drei Treffern in Führung, deren Tormann wurde für einige Minuten zum unüberwindbaren Hindernis.

Ein Impuls war nötig. Das erkannte auch ÖHB-Teamchef Ales Pajovic, der die Taktik mit Umstellungen anzupassen versuchte. Doch die Probleme in der Defensive, bei der EM noch das Prunkstück, blieben. So konnte man dem Spiel keine Wende mehr geben.

Weiter geht es für die Österreicher am Samstag gegen Algerien (17.10 Uhr/live ORF1), ein Sieg ist nun Pflicht für Olympia. Der Finalist der Afrikameisterschaft konnte gegen Gastgeber Deutschland für keine Überraschung sorgen. Der EM-Vierte gewann mit 41:29, doch das Ergebnis wirkt deutlicher, als der Spielverlauf lange Zeit war.

Vor allem die Abwehrleistung dürfte DHB-Teamchef Alfred Gislason Kopfzerbrechen bereiten. Für den Isländer geht es in der Olympia-Quali um den Job. Schafft er es nach Paris, verlängert sich sein Vertrag bis 2027. Scheitern die Deutschen, ist Gislason arbeitslos. Die Entscheidung fällt am Sonntag gegen Österreich.

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