Gold für Skispringerin Seifriedsberger mitten im Hochsommer

Gold für Skispringerin Seifriedsberger mitten im Hochsommer
Bei den European Games fand auch das Skispringen ins Programm. Für Österreich gab es in Polen mit Gold und Bronze einen perfekten Start.

Der Bewerb ist für die European Games im Hochsommer unerwartet, die Ausbeute ist umso erfreulicher.

Für Österreichs Team hätte die Sommer-Skisprung-Premiere bei den European Games nicht besser beginnen können. Jacqueline Seifriedsberger holte sich in Zakopane von der Normalschanze nach Sprüngen auf 99 und 98,5 Meter mit 262,6 Punkten hauchdünn vor der Slowenin Nika Prevc (262,3) die Goldmedaille.

Gold für Skispringerin Seifriedsberger mitten im Hochsommer

Die beiden Athletinnen waren auch schon nach dem ersten Durchgang nur durch 0,5 Punkte getrennt.

Bronze sicherte sich Sara Marita Kramer (242,6).

Starke Bilanz

Damit wurde die Medaillenbilanz des ÖOC nach einer Wettkampfwoche gleich doppelt auf zwölf aufgebessert, fünf gab es in Gold, zwei in Silber und fünf in Bronze.

Kramer hatte im ersten Durchgang mit 100 Meter den weitesten Sprung gezeigt und war auch schon da auf Rang drei gelegen. Chiara Kreuzer komplettierte ein starkes ÖSV-Resultat mit Rang sechs (234,0).

Hoppala vom Sprecher

Im Ziel war für große Verwirrung gesorgt, da der Platzsprecher in der Entscheidung falsche Ergebnisse durchgegeben hatte. Seifriedsberger wäre demnach nur Zweite geworden, zuvor war schon nach dem Sprung von Kramer ein falscher vierter Platz durchgegeben worden.

Seifriedsberger jubelte so zuerst nicht wirklich, wurde dann allerdings von ihrer Teamkollegin Kreuzer über ihren Sieg in Kenntnis gesetzt. „Saugeil, das ist unglaublich“, sagte die 32-Jährige.

Gold für Skispringerin Seifriedsberger mitten im Hochsommer

Starker Start

In Zakopane hatte sie am 28. Februar 2008 auch schon bei der Junioren-WM triumphiert.  Sie sorgte damit auch für einen gelungenen Einstand von Ski-Austria-Frauen-Coach Bernhard Metzler.

Wie es zu dieser Premiere gekommen ist?

Polen preschten vor

Es war die  Liebe der Polen zum Skispringen.

In Zakopane sollte die Wintersportart in den Wettkampfkalender aufgenommen werden:  Frauen wie Männer bestreiten  bis Samstag auf Matten je einen Bewerb auf Normal- und Großschanze sowie eine Mixed-Konkurrenz.

Klima-Frage

Diese Premiere passt gut in die immer stärker geführte Diskussion, die Schanzen-Bewerbe klima-bedingt terminlich auch aus dem Kern-Winter herauszulösen.

Der Beginn der vergangenen Weltcup-Saison war mit Hybrid-Springen Anfang November in Wisla schon früher als davor üblich, zu Ende ging die Punktejagd erst Anfang April.

In Österreichs Team gab es bereits vor dem perfekten Start Zustimmung. „Ich hoffe schon, dass das für uns so ein Umbruch ist, dass man weiß, wir können im Sommer genauso springen“, sagte Chiara Kreuzer.

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