European Games in Polen: Sagen Sie niemals EM dazu!

European Games in Polen: Sagen Sie niemals EM dazu!
Das Megaevent mit 7.000 Aktiven und 29 Disziplinen ist nicht weniger als Olympia für Europa. Warum Skispringer Stefan Kraft abgesagt hat.

Die European Games in Polen eröffnen am Dienstag die Synchronschwimmerinnen. Dabei geht es für Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri nicht nur um den Titel bei den Europaspielen, sondern auch um das Erreichen eines Quotenplatzes für die Olympischen Spiele in Paris 2024.

Was sind eigentlich die European Games?
Die „European Games“, die Europäischen Olympischen Spiele, finden zum dritten Mal statt – nach Baku 2015 und Minsk 2019.

Sie sind das Pendant zu den Asienspielen, die schon seit 1951 ausgetragen werden. Veranstalter ist Krakau-Malopolska mit 13 Städten. Die Spiele dauern bis 2. Juli, auf 25 Sportstätten werden in 29 Disziplinen 7.000 Athleten und Athletinnen aus 48 Ländern um die Siege kämpfen, in 19 davon geht es um direkte Plätze für Paris oder um Punkte für das Ranking. In zwölf Sportarten werden dennoch EM-Titel vergeben.

European Games gab es doch 2022 in München?
Nein! Das waren die European Championships, gemeinsame Europameisterschaften mehrerer Sportarten, die nicht unter der Schirmherrschaft des europäischen Olympischen Komitees durchgeführt wurden. Mit den European Games, den Europaspielen, hat das nichts zu tun.

Welche Sportarten sind in Polen vertreten?
Medaillen gibt es in olympischen Sportarten wie Badminton, Boxen, Judo oder in der Leichtathletik. Aber es gibt auch neue Bewerbe wie Breakdance, Muay Thai, Kickboxen, Teqball oder Padel-Tennis (die beiden Letzteren werden auf dem Hauptplatz von Krakau gespielt). Und auch eine Wintersportart wird sommerlich – es gibt fünf Entscheidungen im Mattenspringen auf den Schanzen in Zakopane. 96 Athleten und Athletinnen aus 15 Ländern haben dafür genannt. Nebenevents sind Sumo-Ringen, Schach, aber auch Bewerbe im Motorsport (ein Bergrennen und eine historische Rallye).

Sind auch Top-Athleten am Start?
Selbstverständlich. Für Österreich gehen 169 Athletinnen und Athleten in 25 der 29 Sportarten ins Rennen. Mit dabei sind unter anderem die Tokio-Medaillengewinner Bettina Plank (Karate), Michaela Polleres (Judo) und Fahnenträger Lukas Weißhaidinger (Diskus), der mit seinen Leichtathletik-Kollegen in einem Teambewerb antritt. Ziel ist der Aufstieg von Division 3 in die Division 2. Eva Pinkelnig tritt beim Matten-Skispringen an. Stefan Kraft sagte hingegen kurzfristig ab. Nach seiner Weltreise sei die Form des Salzburgers noch nicht da, wo sie sein müsste, um bei der olympischen Sommerpremiere der Skispringer dabei sein zu können. Kraft wird daheim trainieren und sich die Bewerbe im Livestream anschauen. Bei den Springen werden je 15.000 Zuschauer erwartet.

Kommentare