Giro d'Italia: 19. Etappe an Koen Bouwman, Tobias Bayer Sechster

Etappensieg und Blaues Trikot: Besser geht's nicht, findet jedenfalls Koen Bouwman
Der Niederländer sichert sich auch vorzeitig das Bergtrikot, der Oberösterreicher weiß zu überzeugen.

Nach Platz 13 am Donnerstag fuhr Tobias Bayer auch am Freitag wieder in die Auslage beim 105. Giro d’Italia. Der oberösterreichische Profi von Alpecin-Fenix war Teil einer zwölfköpfigen Spitzengruppe, die sich bald nach dem Start zur 19. Etappe in Marano Lagunare gebildet hatte und bis zu zwölf Minuten vor dem Hauptfeld lag.

Im Anstieg zur zweiten Bergwertung des Tages auf dem Kolovrat in Slowenien musste der 22-Jährige die letzten fünf verbliebenen Fluchtkollegen nach 127 der 178 Kilometer zwar ziehen lassen (darunter den Niederländer Koen Bouwman von Groupama-FDJ, der sich als Erster auf der Passhöhe vorzeitig das Bergtrikot sicherte), fand aber neue alte Mitstreiter für den Weg zum bis zu 14 Prozent steilen Finale hinauf zum Santuario di Castelmonte.

Dort profitierte Bouwman von einem Hoppala zweier seiner Konkurrenten, die sich in der Linkskurve vor dem Ziel verfuhren und feierte seinen zweiten Etappensieg bei diesem Giro vor dem Schweizer Mauro Schmid (Quick-Step Alpha Vinyl) und Alessandro Tonelli (ITA/Bardiani-CSF-Faizanè). Und Tobias Bayer durfte einen sechsten Rang bejubeln, 2:45 Minuten lag er am Ende hinter Koen Bouwman.

Giro d'Italia: 19. Etappe an Koen Bouwman, Tobias Bayer Sechster

Da fahren sie: Ein Teil der Ausreißergruppe mit Tobias Bayer (an sechster Position, direkt vor Koen Bouwman)

Der letzte Tag im Hochgebirge

Am Samstag geht es um die Vorentscheidung beim Kampf um den Sieg bei der 105. Italien-Rundfahrt. Die Bühne für das letzte Schauspiel in den Bergen bilden die 168 Kilometer von Belluno hinauf zum Fedaiapass am Fuße der Marmolada, 4.490 Meter Höhendifferenz sind zu überwinden. Wer dann die Nase vorn hat, sollte sich freilich noch nicht allzu sicher sein – am Sonntag gibt es zum Abschluss noch ein 17,4 Kilometer langes Einzelzeitfahren in Verona mit 280 Metern Höhendifferenz.

Einen Nachteil hat jedenfalls der Ecuadorianer Richard Carapaz: Sein Ineos-Teamkollege Richie Porte kämpfte sich am Freitag mit Magenproblemen durch den Tag, der Australier stieg schließlich nach rund 100 Kilometern vom Rad. Und mit Pavel Siwakow hatte auch noch ein weiterer Edelhelfer des Gesamtführenden seine liebe Mühe, nach einem Sturz musste sich der Russe erst wieder zurück ins Hauptfeld kämpfen.

Auf den letzten zwei  Kilometern vor dem Ziel fühlten die Besten einander am Freitag auf den Zahn, doch weder Richard Carapaz noch der Australier Jai Hindley (Bora-hansgrohe) konnte den anderen abhängen, das Duo rauschte zeitgleich auf den Plätzen 8 und 9 über die Ziellinie. Somit führt Carapaz weiter drei Sekunden vor Hindley.

19. Etappe (Marano Lagunare–Santuario di Castelmonte, 178 km): 1. Bouwman (NED) Jumbo-Visma 4:32:55, 2. Schmid (SUI) Quick-Step Alpha Vinyl gl. Zeit, 3. Tonelli (ITA) Bardiani-CSF-Faizanè, 6. Bayer (AUT) Alpecin-Fenix +2:45, 8. Carapaz (ECU) Ineos +3:56, 9. Hindley (AUS) Bora-hansgrohe, 10. Landa (ESP) Bahrain-Victorious alle gl. Zeit, 35. Gall (AUT) AG2R Citroën +10:22, 130. P. Gamper (AUT) Bora-hansgrohe +35:36, 141. Brändle (AUT) Israel-Premier Tech +35:46.

Gesamt: 1. Carapaz 81:18:12, 2. Hindley +3, 3. Landa +1:05, 4. Nibali (ITA) Astana +5:53, 5. Bilbao (ESP) Bahrain-Victorious +6:22, 48. Gall +2:41:35, 98. Bayer +4:18:15, 104. P. Gamper +4:32:40, 148. Brändle +6:10:52.

Bergwertung: 1. Bouwman 294, 2. Ciccone (ITA) Trek-Segafredo 103, 3. Rosa (ITA) EOLO-Kometa 94.

Sprintwertung: 1. Démare (FRA) Groupama-FDJ 254, 2. Gaviria (COL) Emirates 136, 3. Cavendish (GBR) Quick-Step Alpha Vinyl 132.

20. Etappe: Belluno–Passo Fedaia (168 km).

 

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