Durch den Erfolg des Teams reißt jedenfalls die Diskussion um die Heimstätte der Auswahl nicht ab. Der Ruf nach einem Abriss und Neubau im Prater verstummt nicht. Allein: Die Stadt Wien will davon nichts wissen, wie nicht nur Sportstadtrat Peter Hacker mehrmals betont hat. Auch die neueste Meldung klingt dementsprechend.
Gegenüber dem Standard lobte der SPÖ-Politiker das altehrwürdige Praterstadion als ideale Arena für große Konzerte. 373.500 Besucher waren diesen Sommer bei Pink, Harry Styles, den Red Hot Chili Peppers, Bruce Springsteen und Rammstein bereits im Stadion.
➤ Mehr dazu: Wie das Happel-Stadion revitalisiert werden könnte
Dennoch stellt Hacker eine Sanierung und Attraktivierung in Aussicht. Proaktiv bereitete man dem ÖFB den Vorschlag, die ungeliebte Laufbahn wie bei der EURO 2008 durch mobile Tribünen zu überbauen, um die Distanz des Publikums zum Spielfeld zu verkürzen und die Zuschauerkapazität zu erhöhen. „Dies wurde vom ÖFB bedauerlicherweise abgelehnt“, wird Hacker zitiert.
Tatsächlich? Wieso sollte der Fußball-Bund dies tun? Tut er nicht, wie der KURIER in Erfahrung brachte.
„Es ist gemäß der UEFA-Stadienordnung von 2018 schlichtweg nicht erlaubt, im Rahmen von Spielen des Nationalteams temporäre Tribünen zum Einsatz zu bringen“, heißt es auf Nachfrage.
Die Stadt Wien argumentiert mit dem Nations-League-Finale im Juni, als in Rotterdam Zusatztribünen zum Einsatz gekommen seien. Allerdings: „Der ÖFB hat eine entsprechende Anfrage für das Ernst-Happel-Stadion an die UEFA gerichtet und eine abschlägige Antwort erhalten“, versichert der Fußball-Bund.
KURIER-Recherchen zufolge lassen sich die beiden Fälle tatsächlich nicht miteinander vergleichen, da die Konstruktion in Rotterdam eine dezidiert permanente Lösung ist, jene in Wien wäre temporär.
Eine fixe Lösung in der „Sportstadt Wien“ ist laut Peter Hacker wiederum „nicht denkbar, weil sie den Fassungsraum bei Konzerten reduzieren würde“.
Kommentare