Die Bundesliga ist aus der Sommerpause zurück, Corona ist zumindest in den heißen Monaten nur ein Randthema und ein Matchbesuch ohne Einschränkungen möglich. Also: ab in die Stadien! Doch: Wie tief muss man in die Tasche greifen, um sich und seiner Familie ein Fußballerlebnis in Hütteldorf, Favoriten, Hartberg oder Pasching zu ermöglichen?
Der KURIER schickt jeweils einen Vater mit seiner zwölfjährigen Tochter ins Stadion und vergleicht die Preise für je ein Sitzplatzticket der oberen Kategorie. Dazu gibt es ein Bier (für den Vater) bzw. einen Apfelsaft gespritzt (0,5 Liter) sowie je einen Imbiss (Hotdog, Bratwurst oder Schnitzelsemmel). Bei der WSG Tirol am Innsbrucker Tivoli kommt der Familienvater dabei mit 33,40 Euro günstig davon. Mehr als das Doppelte ist bei Rapid zu zahlen.
Ein Bier um weniger als vier Euro gibt es nur noch in Tirol und beim WAC. Nirgends ist das Krügerl so teuer wie in Pasching, wo der LASK 4,90 für die „Halbe“ kassiert. Die Linzer sind dafür günstig zu sehen: Ein Vollpreisticket für einen Erwachsenen kostet 20 Euro, während man in Hütteldorf bis zu 42 Euro zahlt. Ob sich das mit dem Umzug ins neue Linzer Stadion im Frühjahr 2023 ändern wird?
Rapid indes hat auf Kritik aus den eigenen Reihen reagiert und bietet trotz in Summe hoher Preise auch ein äußerst attraktives Familienpaket an. Das Familienticket für zwei Erwachsene plus ein Kind hinter dem Tor auf der Nordtribüne gibt es um 39 Euro. Jede weitere Kinderkarte kostet fünf Euro.
Der KURIER vergleicht auch die aktuellen Preise mit jenen vom Sommer 2019, als Corona lediglich ein Getränk war. Damals gab es etwa das große Bier und den Imbiss in den Stadien im Schnitt um 20 bis 30 Cent günstiger. Die aktuell hohe Inflation wird von den Klubs also nur zum Teil an die Fans weiterverrechnet.
Neuigkeiten
Abgesehen von den Preisen bringt die Saison 2022/’23 mehr Neuigkeiten, als auf den ersten Blick zu erkennen ist. Ein Sixpack im Überblick:
Freitag-Kick
Neben den beiden üblichen Freitagsspielen zum Start im Sommer und nach der Winterpause gibt es in dieser Saison sieben Freitagsspiele extra – und zwar in der Qualifikationsgruppe im Frühjahr 2023.
Samstagnacht
Liegt es am Klimawandel? Um tagsüber ins Bad gehen und danach auch bei kühleren Temperaturen ins Stadion kommen zu können, wurde von der Liga bis Ende August jeweils ein Samstagsspiel angesetzt, das erst um 19.30 Uhr beginnt.
Aus einer Corona-Hilfe wurde ein Fixstarter: Die fünf (statt drei) Spielerwechsel haben sich bewährt und wurden bei der Klubkonferenz dauerhaft beschlossen.
Bereinigung
Ein Jahr nach der Abschaffung der Auswärtstorregel in Europacupspielen wurde dieser für Verwirrung sorgende Faktor auch aus den Bundesliga-Tabellen gestrichen: Bei direkten Duellen zählt bei punktegleichen Teams ab sofort nicht mehr die Anzahl der geschossenen Auswärtstore.
Dass der Tabellen-Achte der 2. Liga theoretisch aufsteigen darf (wenn alle anderen die Lizenzanforderungen nicht erfüllen), ist Geschichte. Nur die Top 4 dürfen sich noch Hoffnungen machen. Sonst gibt es keinen Absteiger aus der Bundesliga.
WM-Ball
Wie gewohnt von Adidas, aber mit neuem Design präsentiert sich das Spielgerät. Gekickt wird mit „Al Rihla“ („die Reise“) – wie bei der Winter-WM in Katar.
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