Warum Salzburg heuer noch stärker wird als in der Vorsaison

FUSSBALL-BUNDESLIGA: RED BULL SALZBURG - FK AUSTRIA WIEN
Titelverteidiger Salzburg gab mit dem 3:0 gegen die Austria schon zum Auftakt wieder ein Statement ab.

Lange hat sie nicht angehalten, die Hoffnung vieler Fußballfans, der Kampf um den Meistertitel könnte diesmal vielleicht ein bisschen spannender ausfallen. Salzburg hatte beim Auftakt gegen die Austria zwar einige Anlaufschwierigkeiten, kam nach der Pause aber ins Rollen und feierte mit dem 3:0 einen klaren Sieg, der am Ende auch höher ausfallen hätte können. Die Mannschaft von Trainer Matthias Jaissle machte früh klar, dass sie in der Liga erneut das Maß aller Dinge sein wird. Die Gründe, warum Salzburg heuer noch stärker werden wird, als im Vorjahr.

  • Verhältnismäßig kleiner Umbruch

Trainer Matthias Jaissle hängt nach seiner Traumsaison im Debütjahr noch eine Spielzeit dran in Salzburg. Er kennt die Abläufe, er kennt den Verein, er kennt die Spieler. Somit konnte der 34-jährige Deutsche von einem anderen Niveau aus starten. Auch was den Kader betrifft, gab es für Salzburger Verhältnisse einen relativ kleinen Umbruch. So stand zum Auftakt mit Fernando nur ein Neuzugang in der Startelf, und der hat auch schon im Frühjahr mit der Mannschaft trainiert. Die Spieler kennen sich, kennen die Laufwege der Kollegen - auch hier geht es nicht von null los.

  • Steigerungspotenzial

Jaissle hatte schon vor dem Auftakt angekündigt, dass die Mannschaft noch nicht bei 100 Prozent sei. Das bestätigte er auch nach dem 3:0-Erfolg. Wie weit genau sein Team sei, wollte er nicht beziffern, schwächer werde Salzburg jetzt aber nicht mehr: "Es wird 'step by step' besser werden.“ Noch fehlen einige Automatismen, was aber auch ganz normal sei: "Wir haben viele Nationalspieler, die Vorbereitung war kurz. Mit der Entwicklung bin ich aber sehr zufrieden." Mit Lucas Gourna-Douath stand der Königstransfer auch noch nicht im Kader (Trainingsrückstand).

  • Top-Transfers 

Apropos Gourna-Douath: Salzburg hat in Europa mittlerweile so ein gutes Standing, dass sich die besten Talente für einen Wechsel zum österreichischen Serienmeister entscheiden. Der 18-jährige Sechser ist französischer U19-Kapitän, halb Europa wollte ihn verpflichten. "Sicherlich ein außergewöhnlicher Transfer für uns", gibt Sportdirektor Christoph Freund zu, "es haben sich viele Vereine in Europa mit ihm beschäftigt. Es ist ein Ausrufezeichen, dass sich so ein Spieler für Red Bull Salzburg entschieden hat.“ 15 Millionen Euro soll er gekostet haben, und behutsam aufgebaut werden. Aber auch Strahinja Pavlovic in der Innenverteidigung und vor allem Fernando im Sturm sind absolute Verstärkungen.

  • Geballte Offensiv-Power

Benjamin Sesko und Noah Okafor stürmten gegen die Austria an vorderster Front, Fernando ein wenig dahinter. Alle drei trafen, überzeugten vor allem in der zweiten Halbzeit. "Mir hat auch gefallen, dass sie alle sehr uneigennützig gespielt haben", wollte Jaissle nicht vergessen zu erwähnen. Er hat im Angriff die Qual der Wahl. Mit Maurits Kjaergaard, Sekou Koita und Junior Adamu kamen drei namhafte Joker von der Bank, für Nachwuchshoffnung Roko Simic war gar kein Platz im Kader. Hervorzuheben ist aber Neuzugang Fernando. Der 23-jährige Brasilianer überzeugte auf ganzer Linie. "Sein größtes Kennzeichen ist der Torjubel", scherzte Jaissle in Anlehnung auf Fernandos perfekt ausgeführtem Flick-Flack. Aber ernsthaft: "Er arbeitet sehr fleißig gegen den Ball, interpretiert die 10er-Rolle sehr gut. Er überzeugt durch Speed, Dynamik und seinen exzellenten Torabschluss." Was er mit seinem Treffer ins Kreuzeck eindrucksvoll unter Beweis stellte.

  • Abwehr ausbaufähig

Die größte Problemzone im Salzburger Spiel, wenn man es so bezeichnen darf, stellte die Abwehr dar, die vor allem vor der Pause einige Chancen zuließ. "Da haben wir auch Glück gehabt", gab Jaissle zu. "Defensiv haben sie ihre Probleme", analysierte auch Austria-Coach Manfred Schmid, "wenn das andere Teams besser nutzen als wir, ist es möglich sie zu biegen." Ein kleiner Hoffnungsschimmer für die Konkurrenz. Aber auch die weiß, dass sich Salzburg in allen Bereichen noch steigern wird.

Fazit: Die Abgänge von den Leistungsträgern Karim Adeyemi, Brenden Aaronson und Rasmus Kristensen sind bereits jetzt so gut wie vergessen, auch Mo Camara, der wohl noch wechseln wird, kann man ersetzen. Die Chancen stehen gut, dass Salzburg in der Liga ungefährdet zum zehnten Titel in Folge eilt. Was international drinnen ist, hängt auch von der Auslosung für die Gruppenphase der Champions League ab (25. August).

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