Zu klein für große Erfolge? Warum es Österreich wieder nicht zur WM schaffte

Zu klein für große Erfolge? Warum es Österreich wieder nicht zur WM schaffte
Es gibt vergleichbare Länder, die Stammgäste bei Endrunden sind. Und auch so manche Statistik spricht gegen die Nationalmannschaft. Doch die ÖFB-Auswahl bewies auch Größe.

Am 29. April wird bekannt, wer rund eine Brutto-Million jährlich als Franco-Foda-Nachfolger erhält. Bis dahin wird kein Tag vergehen, an dem nicht irgendwer irgendwen ins Teamchef-Ratespiel bringt. Studenten der Wiener Uni beteiligen sich daran nicht. Sie arbeiten unter Harald Tschan an einer Studie über Österreichs Fußball. Die wird erst gar nicht dem Fußball-Bund, sondern dem Sportministerium übergeben. Zumal der ÖFB den Ruf hat, für staatliche Förderungen ungleich empfänglicher als für fachliche Kritik zu sein.

Die österreichische Ausrede „Zu klein für große Erfolge“ gilt nicht. Das beweisen die Endrunden-Teilnahmen ab 2000 von Ländern mit einer vergleichbarer Einwohnerzahl: Je neunmal (das diesmal gescheiterte) Schweden und die Schweiz (einmal davon als Gastgeber der EM 2008), Kroatien und Dänemark (je acht), Tschechien (sieben), dreimal Österreich (einmal Freilos für die Heim-EM 2008).

Warum aber reichte es auch diesmal nicht für die erste WM-Teilnahme seit 24 Jahren? Die Uni-Analyse attestiert den Walisern 218 Hochgeschwindigkeitssprints (= über 30 km/h), dem ÖFB-Team 168.

Das Hätti-Wari-Argument, wonach die Latte beim Schuss von Christoph Baumgartner einen anderen Verlauf verhindert habe, blieb nach dem 1:2 auch nicht aus. Hoffenheim-Legionär Baumgartner ist der einzige von den zwischen 1998 und 2003 Geborenen, der als Stamm-Teamspieler gilt. Nur die Türkei rangiert in diesem Alterssegment laut einer Schweizer Studie hinter Österreich.

Hilfe für die Ukraine

Doch es gibt auch eine Zahl, die für die ÖFB-Spieler spricht. Ohne Trara haben sie 125.000 Euro der Ukraine gespendet. Auf Initiative von David Alaba, der immer wieder für karitative Zwecke sein Börsel öffnet.

Einerseits wird’s heißen, dass es sich mit vollen Hosen leicht stinken lässt. Andererseits kann es kein Zufall sein, wenn auch erfolgreichere Trainer als Foda (Ancelotti, Guardiola, Heynckes, Flick) in Alaba allein schon wegen der sozialen Kompetenz eine fixe Größe sahen.

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