Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer ist vom ersten Platz nach 60 Minuten verblüfft: „Wirklich? Das ist mir neu.“ Seine Matchpläne und Ansprachen sind also wie jene von Vorgänger Didi Kühbauer Erfolg versprechend.
Den Absturz in den letzten 30 Minuten erklärt er mit mehreren Faktoren: „Das ist eine Mischung aus der durch viele Verletzungen eingeschränkten Kaderqualität, den Strapazen nach vielen Europacupspielen und auch der körperlichen Verfassung.“
Langsame Verbesserung
Diese ist in den vier Monaten unter Feldhofer besser geworden: „Das zeigen unsere Auswertungen.“ Und die Ergebnisse: Von den acht Ligaspielen mit dem Steirer wären in den jeweils 30 letzten Minuten zwei gewonnen worden, fünf brachten ein Remis.
Nur noch eines ging verloren – richtig, wie beim ersten Saisonduell in Salzburg auch in Hütteldorf gegen den Serienmeister. Aus einem 1:0 wurde im Finish noch ein 1:2.
„Dass Salzburg hinten raus so viele Spiele entscheidet, liegt für mich an zwei Faktoren: Es ist ein Wahnsinn, wen sie nach tauschen können. Diese Joker würden überall anders beginnen. Und sie sind körperlich die Stärksten“, sagt Feldhofer.
Diese Stärke wirkt sich auch auf den Matchplan aus: „Gegen Salzburg musst du noch früher tauschen als gewohnt. Sonst kann es schon zu spät sein.“
Die Auswahl an Spielern wurde für Feldhofer in den letzten Tagen größer: Jene Teamspieler, die angeschlagen abgesagt haben, stehen wieder im Training oder beginnen gerade. Lediglich ein - namentlich nicht genannter - Ausfall droht. Feldhofer: "Ein Spieler, den wir eingeplant hätten, ist krank. Aber es ist nicht Corona."
In Salzburg nimmt man die „Startschwierigkeiten“ gelassen – und die Stärke hinten raus mit Freude zur Kenntnis. Nicht nur einmal konnte Trainer Matthias Jaissle ein Match mit den Worten „Wir mussten es mit der nötigen Geduld und Zielstrebigkeit angehen“ analysieren.
Zur angesprochenen Geduld komme auch noch die richtige „Mentalität“.
Natürlich ist man sich auch der Qualität im eigenen Kader bewusst. Jaissle kann seinen Stars immer wieder Pausen gönnen, etwa nach Europacuppartien – ohne dass entscheidend Qualität verloren geht.
Die Bullen sind am Sonntag (17 Uhr) gegen Rapid wieder der klare Favorit. Platz eins in der „Ein-Stunden-Tabelle“ werden sie aber (noch) nicht übernehmen.
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