Die Stunde des Sportdirektors: Peter Schöttel beim ÖFB gefragt

Die Stunde des Sportdirektors: Peter Schöttel beim ÖFB gefragt
Der 55-Jährige darf einen neuen Teamchef vorschlagen. Er wird aber auch daran gemessen werden, ob er dem ÖFB eine Identität verpassen kann.

Ohne je ein Konzept vorgelegt zu haben, durfte Peter Schöttel 2017 spontan das Amt des Sportdirektors beim ÖFB übernehmen. Ob man ihm vorwerfen kann, dass er quasi über Nacht und ohne Vorlaufzeit „Ja“ gesagt hat zu diesem Angebot? Nicht wirklich.

Als erste Amtshandlung legte Schöttel dem Präsidium Franco Foda, Andreas Herzog und Thorsten Fink als Teamchefkandidaten vor. 2022 ist alles anders. „Natürlich weiß ich, weil ich die letzten Jahre sehr nahe an der Mannschaft war, was hier gefragt ist“, sagt der einstige Rapid- und Teamverteidiger über das Anforderungsprofil für den neuen Teamchef, ohne allerdings konkret auf eine mögliche Philosophie oder Denkweise des künftigen Trainers einzugehen.

Mindestens ebenso wichtig wie der passende Coach für die aktuellen Teamspieler wird in den kommenden Monaten allerdings die Erstellung einer eigenen Identität. Wofür soll der ÖFB stehen? Wie will man künftig auftreten? Nach welchen Kriterien will man Spieler ausbilden? Fragen wie diese und noch mehr sind beim Fußball-Bund bisher unbeantwortet. Ohne klare Leitlinien wird die Teilnahme an Endrunden aber auch künftig eher die Ausnahme bleiben.

Alles wartet auf Schöttel

ÖFB-Präsident Gerhard Milletich sagt zum KURIER: „Es gibt Überlegungen, dass man sagt: Es gehört eine echte Erneuerung her.“ Ob Peter Schöttel neben der Teamchef-Suche auch damit beauftragt ist, einen solchen Weg vorzuzeichnen? „Er kann seine Vorstellungen umsetzen“, sagt der Burgenländer. Damit ist klar: Alles wartet auf Schöttels Empfehlungen.

Was der Sportdirektor bisher bewegen konnte und wo er noch an Profil zulegen wird müssen.

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