Zittersieg in Tirol: Rapid bleibt unter Klauß in der Erfolgsspur
Zwei Siege in Folge, Platz sechs in der Tabelle und nur noch zwei Zähler Rückstand auf die viertplatzierten Hartberger. Die Fahrt zum Nachtragspiel bei WSG Tirol sollte sich für Rapid auszahlen. Das 2:1 war aber ein Zittersieg, und das lag nicht am dichten Schneetreiben im Tivoli-Stadion.
Rapid kam genauso wie erwartet auf das Feld. In der Innenverteidigung übernahm Kongolo die halblinke Position des erkrankten Hofmann. Was Rapid allerdings nicht mitgenommen hatte, war die Einstellung zu den widrigen Bedingungen. Vor Spielbeginn setzte starker Schneefall ein - Platz und Ball ließen kein schönes Spiel zu.
„Es wird mehr von der Einstellung abhängen, als von der Aufstellung“, hatte WSG-Trainer Thomas Silberberger seinem Team mitgegeben. Eine gute Vorbereitung konnte kaum bieten. „Das hier ist das einzige grüne Spielfeld in Tirol. Wir haben jeden Tag in der Früh versucht, Trainings auf Kunstrasenplätzen zu organisieren.“
Und dennoch waren die Tiroler bis zur Pause das bessere Team. Die Gäste aus Wien fielen eher durch fehlerhafte Pässe mit dem orangefarbenen Schnee-Ball auf als mit gutem Offensiv-Spiel. Und Rapid hatte bei zwei guten Möglichkeiten von Kronberger (23.) und Prelec (27.) Glück.
Die Wiener hatten nach der Verschiebung der Partie von Samstag zum zweiten Mal die Busreise nach Innsbruck angetreten und sammelten somit 1.860 Kilometer für das eine Spiel.
Rapid-Trainer Robert Klauß hat in der Pause wohl die richtigen Worte gefunden. Plötzlich spielte Rapid. Zum Beispiel Sattlberger in die Tiefe auf Kasanwirjo, dessen Hereingabe Kühn für Seidl verlängert, der die Aktion mit einem scharfen Schuss zum 1:0 beendet (50.).
Das Spiel blieb offen. WSG suchte das Glück in der Offensive und fand gute Möglichkeiten auf den Ausgleich vor. Doch das Risiko ging auf Kosten der Defensive. Und das spielte Rapid in die Karten. Erst scheiterte Kühn alleine vor WSG-Goalie Stejskal, später vergab Grüll noch alleinstehend. Doch dann machte es der Flügelspieler besser: Nach einem weiten Abschlag von Kongolo übernahm Grüll den Ball zu einem Solo-Lauf und einem platzierten Schuss ins lange Eck zum 2:0 (74.)
Kongolo sah erneut die Rote Karte
Terrence Kongolo wurde fast zur tragischen Figur des Spiels. Es war sein erstes von Beginn an seit dem 3:3 gegen den WAC im September. Damals erhielt der Niederländer in seiner ersten Partie für Rapid die Rote Karte.
Am Dienstag sah er bei seinem zweiten Spiel von Beginn an erneut rot. Bei einem Zweikampf kam der Verteidiger zu spät und trat Ogrinec mit der Sohle auf den Knöchel (87.).
Es wurde tatsächlich noch einmal spannend. Denn der eingewechselte Moormann bugsierte einen Querpass ins eigene Tor zum 1:2 (92.). Sieben Minuten Nachspielzeit zitterte Rapid. Doch es blieb beim zweiten Sieg unter Trainer Robert Klauß. "Durch die Rote Karte wurde es nochmal spannend. Am Ende bin ich froh, dass wir es über die Zeit gebracht haben. Wir haben leidenschaftlich verteidigt. Aber eine große Analyse ist heute nicht notwendig", sagte der Trainer.
Im zweiten Dienstag-Spiel setzte sich Altach gegen Lustenau 3:0 durch. Das Schlusslicht präsentierte sich dabei erneut nicht bundesligareif und ist auch nach 16 Runden ohne Sieg.
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