WSG Tirol hat den nächsten Goalgetter zum Nulltarif

WSG Tirol hat den nächsten Goalgetter zum Nulltarif
Tim Prica erzielte in den ersten vier Runden bereits fünf Tore. Der schwedische U-21-Stürmer wandelt auf den Spuren seiner Vorgänger Frederiksen und Vrioni.

In den Tagen nach dem größten Erfolg der Klubgeschichte wirkte Stefan Köck ein wenig besorgt, um nicht zu sagen zerknirscht. Nach der Niederlage im Europacup-Play-off gegen Rapid hatten sich Torschützenkönig Giacomo Vrioni (19 Tore) und sein treffsicherer Sturmpartner Thomas Sabitzer (9) von der WSG Tirol verabschiedet und der Verein stand plötzlich ohne Stürmer da.

„Wir verlieren 30 Tore. Wir müssen das irgendwie wettmachen und die richtigen Leute holen“, sinnierte WSG-Sportchef Köck Anfang Juni im KURIER-Gespräch.

Dass ein Stürmer aus den eigenen Reihen in diese großen Fußstapfen treten würde, obendrein ein Spieler, der zuvor noch kein Bundesligator erzielt hatte, daran hätte bei der WSG Tirol damals keiner gedacht.

Tim Prica hat es in Windeseile geschafft, dass in Wattens keiner mehr von Vorgänger Giacomo Vrioni oder gar einem besorgniserregenden Sturm-Problem spricht. Beachtliche fünf Mal hat der 20-jährige Schwede in den ersten vier Runden getroffen, sich dabei bei allem Torjubel aber auch einen Namen als Chancentod gemacht. Hätte dieser Tim Prica all seine hochkarätigen Möglichkeiten genützt, er müsste mit weit mehr als zehn Treffern die Torschützenliste anführen.

WSG Tirol hat den nächsten Goalgetter zum Nulltarif

Perfekte Leihgeschäfte

Bei der WSG Tirol käme freilich niemanden in den Sinn, den jungen Angreifer deshalb zu kritisieren. Trainer Thomas Silberberger ist froh, dass unter ihm der nächste junge Stürmer zum Goalgetter gereift ist. Und dass die WSG nach Nikolai Baden Frederiksen und Giacomo Vrioni wieder einen Knipser zum Nulltarif in seinem Team hat.

Wie die beiden Leihgaben von Juventus Turin, deren stattliche sechsstellige Gage der italienische Rekordmeister übernommen hatte, ist auch Tim Prica eine Leihgabe. Der schwedische U-21-Teamstürmer kam im Winter von Aalborg zu den Tirolern und hatte wie zuvor Frederiksen und Vrioni in den ersten Monaten Anpassungsprobleme. Mittlerweile hat sich Prica an das Training und die Anforderungen in der heimischen Liga gewöhnt und stellt nachdrücklich seine Klasse unter Beweis.

Das war auch der Hintergedanke dieses Leihgeschäfts. Normalerweise wären die Tiroler finanziell nicht in der Lage, einen schwedischen U-21-Teamstürmer zu engagieren bzw. zu bezahlen. Es hat sich aber mittlerweile herumgesprochen, dass die WSG eine gute Adresse für junge Spieler ist. Deshalb gab der dänische Erstligist Aalborg im Winter Prica auch in die Obhut von Trainer Silberberger und Manager Köck.

„Für uns ist das ein super Deal“, sagt der Coach. Denn Aalborg zahlt Tim Pricas Gehalt, wenn dieser regelmäßig spielt. Und die WSG kriegt zum Nulltarif dessen Tore.

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