Und dabei ging es nicht etwa um eine Handvoll Fußbälle oder Dressen für einen speziell im Nachwuchs engagierten Verein, sondern um ein Klavier für eine „Kooperationsschule“, das Polgargymnasium im 22. Wiener Bezirk.
Es handelt sich KURIER-Recherchen zufolge um ein Modell, das im Handel um rund 5.000 Euro zu erstehen ist. Seit Juni 2021 dient es der Schule. Seit einer Feier, bei der die nunmehr ehemalige Direktorin in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Es war der Musiklehrer und Leiter des Schulchores, der „Polgar Voices“, der sich im Zuge der Feierlichkeiten ausdrücklich beim WFV für das „gespendete Klavier“ bedankt hatte. Vor mehr als 100 Augen- und Ohrenzeugen. Auch knapp drei Jahre danach erinnert sich der Pädagoge auf KURIER-Nachfrage an die Zeremonie. Warum es zu dieser Spende seitens des WFV kam, weiß er aber nicht.
Wer es wissen muss, sind die Vertreter des WFV, die bei besagter Feier 2021 zugegen waren – Generalsekretär Schlosser und Präsident Robert Sedlacek. Letzterer soll auf die verlautbarte Spende überrascht reagiert haben.
Auf KURIER-Nachfrage konnte sich Sedlacek nun nicht exakt erinnern, sagt aber: „Möglich, dass es einen Beleg gibt, den ich gezeichnet habe. Den müsste ich heraussuchen.“ Dass der Fußball-Verband die Schule auch bei musikalischen Ambitionen finanziell unterstützt, sei für ihn nicht außergewöhnlich. Christian Schlosser wollte mit dem
KURIER nicht sprechen. Dabei wäre es spannend, zu erfahren, nach welchen Gesichtspunkten Schulen für Kooperationen ausgewählt werden. Ob es etwas damit zu tun haben könnte, dass seine beiden Töchter das Gymnasium besucht haben und ob es nur Zufall ist, dass es auch eine Kooperation mit deren Volksschule gegeben hat?
Antworten, die vielleicht auch die Stadt Wien interessieren. Zu den von Schlosser beklagten Fördermitteln heißt es aus dem Büro von Stadtrat Peter Hacker: „Der Generalsekretär sollte wissen, dass der WFV von allen Fachverbänden die mit Abstand höchsten Förderungen erhält.“
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