Was macht ein Spieler von WSG Tirol bei Diego Maradona?
Wer Gimnasia y Esgrima La Plata finden will, der muss die Tabelle von hinten lesen. Der Traditionsverein aus La Plata, der Hauptstadt der Provinz Buenos Aires, liegt aktuell an der 21. Stelle der argentinischen Primera División. Trotzdem sind das Interesse und der Trubel rund um den Abstiegskandidaten enorm seit im Herbst Diego Armando Maradona beim Traditionsverein auf der Bank sitzt.
Ein Spieler aus der österreichischen Bundesliga konnte sich in der Winterpause selbst ein Bild von dieser Diegomanie in La Plata machen. Ignacio Jáuregui, argentinischer Legionär in Diensten von WSG Tirol, nutzte den Heimaturlaub, um seinen ehemaligen Mannschaftskollegen auf die Beine zu schauen. Jáuregui begann seine Karriere bei Gimnasia y Esgrima La Plata, ehe er 2018 nach Österreich wechselte.
Zwei Wochen lang besuchte der 24-Jährige nahezu jede Trainingseinheit seines früheren Vereins. Und Ignacio Jáuregui war dabei durchaus verblüfft, dass Chefcoach Diego Maradona nicht immer persönlich anwesend war und das Training schwänzte. Immerhin reichte es für ein Selfie mit der argentinischen Legende.
Die Anekdoten, die der Mittelfeldspieler zum Besten gab, sorgten bei WSG-Tirol-Cheftrainer Thomas Silberberger für Erheiterung. Noch mehr freut sich der Coach allerdings darüber, dass sich Ignacio Jáuregui wieder fit zurückgemeldet hat. In der Aufstiegssaison war der zweifache U-20-Teamspieler einer der Leistungsträger gewesen, wegen einer hartnäckigen Schambeinentzündung hatte der Argentinier in der Bundesliga keine einzige Minute gespielt.
"Er ist ein wertvoller Mann für uns, weil er sehr flexibel ist", lobt Trainer Silberberger seinen Schützling. Mit Fabian Koch und dem Brasilianer Bruno Soares hat das Schlusslicht zwei routinierte Defensivspieler verpflichtet. "Wir haben die schlechteste Abwehr der Liga und in den letzten Runden im Herbst Tore am Fließband kassiert. Deshalb mussten wir reagieren. In unserer Situation brauchen wir Leute, die erfahren sind und uns sofort weiter helfen."
Das Einkaufsprogramm ist damit noch nicht abgeschlossen. Die Wattener wollen sich im Winter noch von den Reservisten Lukas Katnik, Dino Kovacec und Milan Jurdik trennen, um Platz für Verstärkungen zu schaffen. Im Kampf um den Klassenerhalt setzen die Tiroler vor allem auf Routinie - und im Zweifel auch auf zusätzliche Legionäre. "So viele Österreicher sind nicht auf dem Markt", erklärt Sportchef Stefan Köck, "Die Qualität ist uns im Moment wichtiger als der Reisepass."
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