Die Osterruhe ist vorbei, die Suche nach einem neuen Teamchef geht in die nächste Runde. Standen zunächst zwischen 50 und 60 Namen auf der Liste von Sportdirektor Peter Schöttel, so engte sich der Kreis auf 15 bis 20 ein, mit denen er in den vergangenen Wochen persönlich, fernmündlich oder mittels Video ein Gespräch geführt hat.
Seine Reisen führten ihn dabei nach Manchester, nach Deutschland und auch auf den Flughafen Malpensa zu Mailand, von wo aus er zum Treffen mit dem früheren Teamchef der Schweiz, Vladimir Petkovic, fuhr, wie der KURIER zuletzt berichtete. Der gebürtige Bosnier lebt in Locarno am Lago Maggiore.
Auch mit ihm wird Schöttel wohl ein weiteres Gespräch führen, wie er vergangenen Donnerstag in der informellen Präsidiumssitzung des ÖFB im Hotel Marriott-Courtyard im Wiener Prater kundtat.
Von seiner Präsentation zeigten sich die Landesverbandspräsidenten angetan, manche sprachen sogar von Schöttels bester Rede in seiner Amtszeit. Bestätigt wurden Unterredungen mit Peter Stöger, Andreas Herzog und Markus Schopp, wobei Letzterer nicht mehr im Rennen sein dürfte. Ein Treffen mit Ralf Rangnick in Manchester dementierte der ÖFB umgehend.
Einheitliche Stilfrage
Schöttel soll in der ÖFB-Sitzung auch davon erzählt haben, dass er bei allen Gesprächen mit sämtlichen Teamchef-Kandidaten immer dieselbe Antwort auf die Stilfrage des Nationalteams erhalten hat. Demnach seien alle Trainer der Meinung, dass der Red-Bull-Stil nicht 1:1 auf das Nationalteam umzusetzen ist. Diese Meinung haben in der jüngsten Vergangenheit auch schon aktuelle Teamspieler bzw. Ex-Internationale geäußert. Eine Annäherung an den Salzburger Stil sei zwar wünschenswert, bei einer absoluten Umsetzung, so der allgemeine Tenor, müsse man aber zu viele Kompromisse eingehen.
Dabei hatte Schöttel selbst das Thema im Rahmen eines Medientermins auf den Tisch gebracht, als er von unterschiedlichen Stilen im Team sprach. Hier Red Bull, dort die Wiener Schule. Am vergangenen Donnerstag meinte er dazu: „Ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt.“ Er wollte nicht von einer Unterteilung in zwei Lager sprechen, sondern anmerken, dass man mehrere Ausrichtungen unter einen Hut bringen müsste. Wer auch immer am 29. April als Teamchef präsentiert wird, er wird nicht so Flügel verleihen, wie Salzburg das tut.
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