Zwischen den WM-Qualifikationsspielen gegen Israel (4. September) und Schottland (7. September) stellt der ÖFB auch abseits des Fußballplatzes die Weichen für die Zukunft. Am 17. Oktober wird in Klagenfurt der neue ÖFB-Präsident gewählt, mehr als einen Monat davor wird der Wahlausschuss die Liste mit den Kandidaten vorlegen.
Derzeit stehen vorerst zwei Namen darauf: Roland Schmid und Gerhard Milletich. Der eine wäre eine externe Lösung, der andere die interne Variante, zumal Milletich Präsident des burgenländischen Landesverbandes ist. Wolfgang Bartosch, Vorsitzender des Wahlausschusses, geht davon aus, dass auch noch mit anderen Interessenten Gespräche geführt werden. Mit Georg Pangl und Heinz Palme sind schon zwei aussichtsreiche Kandidaten laut Informationen aus dem ÖFB-Umfeld schon ausgeschieden.
Schmid und Milletich verbindet eine ähnliche Vita als erfolgreiche Unternehmer. Beide sind für so manchen ÖFB-Funktionär gute Kandidaten.
Rapid-Fan Schmid
Roland Schmid ist bekennender Rapid-Fan, bewarb sich für das Amt des Präsidenten und zog gegen den aktuellen grün-weißen Chef Martin Bruckner den Kürzeren. Der 45-jährige Schmid ist nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer (ImmoUnited und RS Digital) und Selfmade-Millionär, sondern auch ein Fußballanhänger. Er sponserte zunächst Rapid, dann die Fußballer und Basketballer an seinem Wohnsitz Klosterneuburg und später auch die Vienna, mit der er den Weg zurück in den Profi-Fußball beschreiten möchte.
Gerhard Milletich hat eine weitaus längere Fußballvergangenheit als Schmid. Letztes Jahr trat er nach 27 Jahren als Obmann des SC/ESV Parndorf zurück. Der Klub spielte unter seiner Führung zwei Mal in der zweithöchsten Spielklasse Österreichs. Derzeit sind die Parndorfer in der Landesliga ungeschlagen, Milletich richtete den Verein in Richtung Nachwuchsförderung aus, ist noch immer Präsident und wichtigster Geldgeber des Klubs.
Der Nordburgenländer ist seit 2012 Präsident des burgenländischen Verbandes, er sitzt auch im Aufsichtsrat der Fußball-Akademie Burgenland. Und ihn verband mit Martin Pucher, dem Ex-Mattersburg-Boss und Banken-Pleitier, eine herzliche Abneigung.
Selfmademan Milletich
Auch beruflich ist Milletich erfolgreich. Der 64-Jährige ist ein Selfmademan: Der frühere Kreditreferent einer Bank hat 2004 mit Gabriele Ambros mit einem Management-Buy-out zu gleichen Teilen den Wiener Traditionsverlag Bohmann übernommen, der mit mehr als 200 Angestellten rund 80 Fachzeitschriften und Magazine publiziert und enge Geschäftsbeziehungen zur Stadt Wien unterhält. 2013 vergab die Stadt Wien 133 Millionen Euro für Kommunikationsaufgaben auf acht Jahre.
Laut Milletich ist Bohmann "eines der größten privaten Kommunikationsunternehmen Österreichs". Im Laufe der Jahre wurden neue Gesellschaften gegründet. Die CRM Medientrend übersiedelte diesen Sommer nach Parndorf. Milletich und seine Tochter Bettina führen die Geschäfte. Mittlerweile investiert Milletich auch in Lager-Logisitk und im Immobilienbereich.
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