Vor Österreichs EM-Duell mit Deutschland: Egal, "wer besser feiert"
Von Charlotte Bruch
Es ist das Aufeinandertreffen zweier Nationen, die einander sehr gut kennen. Ihre jeweiligen Stärken, aber auch ihre Schwächen. Im Viertelfinale der Fußball-EM treffen am Donnerstag (21 Uhr, ARD und DAZN) im Brentford Community Stadium Deutschland und Österreich aufeinander. Es ist das allererste Pflichtspiel gegeneinander und insgesamt erst das dritte Duell. Man könnte das Spiel auch als Bundesliga-Duell bezeichnen. 21 Spielerinnen des deutschen Kaders spielten in der vergangenen Saison in der höchsten deutschen Liga – und 14 aus dem österreichischen Kader.
Vor allem Eintracht Frankfurt stellt einige Akteurinnen bei beiden Teams, so zum Beispiel auch die deutsche Nationaltorhüterin Merle Frohms, die nach der EM von Frankfurt zum VfL Wolfsburg wechselt: „Es ist schon besonders, dass man auf so viele bekannte Gesichter trifft. Daher wird es sicher auch ein komisches Gefühl sein, sich auch mal auf der anderen Platzhälfte zu begegnen“, sagt die 27-Jährige. „Aber das kann natürlich auch ein Vorteil sein, weil wir wissen, wie die Spielerinnen ticken. Barbaras (Barbara Dunst, Anm.) Distanzschüsse zum Beispiel sind mir gut bekannt, da werde ich mich drauf einstellen können.“
Die Österreicherinnen zeichnet vor allem ein starker Teamgeist aus, wie auch Deutschland weiß. „Österreich kommt ganz klar über das Teamgefüge. Es gibt unglaublich viele Bilder und Videos, wie sie zusammen feiern und Spaß haben“, erklärt Frohms. Am Ende werde es aber auf die Qualität auf dem Platz ankommen und nicht darauf, „wer besser feiert“, sagt DFB-Abwehrspielerin Sara Doorsoun.
Bei Deutschland könnte Torjägerin Lea Schüller nach überstandener Corona-Infektion in den Kader zurückkehren. Definitiv dabei sein werden wieder die beiden gelbgesperrten Wolfsburgerinnen Lena Oberdorf und Felicitas Rauch , auch die zuletzt angeschlagene Lina Magull vom FC Bayern wird im Mittelfeld zurückerwartet.
Sehr entspannt
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg zeigt sich optimistisch: „Man hat gesehen, dass die Mannschaft unglaublich gut funktioniert, und auch Spielerinnen, die von der Bank kommen, hinter einem stehen. Es macht unfassbar Spaß, mit so einem Spirit und Teamgeist aufzulaufen. Ich bin sehr entspannt, weil ich mir sehr sicher bin, dass wir eine gute Leistung bringen. Wenn wir sofort wach sind, da sind, dann sind wir einfach gut.“
Voss-Tecklenburg weiß aber auch um die Qualität Österreichs: „Das wird kein Spaziergang in irgendeine Richtung.“ Zusätzlich könnte Deutschland noch die Bilanz in K.-o.-Spielen bei den letzten großen Turnieren im Kopf haben: Bei der EM 2017 in den Niederlanden scheiterte die DFB-Auswahl auf dem Weg ins Halbfinale an Dänemark, bei der WM 2019 in Frankreich an Schweden.
Das deutsche Team hat im bisherigen Turnierverlauf aber bewiesen, dass es mental stark ist. Für die Offensive wird es dennoch eine Herausforderung sein, Österreichs Defensive zu knacken.
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