Vor ÖFB-Duell mit Polen: "Wir haben es selbst in der Hand"

Konrad Laimer feierte im Nationalteam drei Siege in drei Partien.
EM-Qualifikation: Österreich reist mit viel Selbstvertrauen nach Polen – an der Philosophie ändert sich nichts.

Da es kein rauschendes Fest nach dem 6:0 über Lettland gegeben hatte, konnten Spieler und Betreuer den Erfolg am Samstag nüchtern betrachten und einordnen. Teamchef Franco Foda hielt es für übertrieben, rundum zufrieden zu sein, wenngleich er sich schon freute, dass es seiner Mannschaft gelungen war, den Plan nahezu zu 100 Prozent umzusetzen. Nur eine kurze Phase nach dem 2:0 hatte ihm nicht ganz zur Freude gereicht, als die Österreicher den Ball fast ins Tor tragen wollten.

"Es gibt kein perfektes Fußballspiel", fügte Konrad Laimer an. Und hatte Recht damit. Denn vor allem die Eckbälle der Österreicher brachten wenig bis nichts ein, sie sorgten kaum für Gefahr vor dem lettischen Tor. Und die zuletzt stets erwähnte Chancenauswertung hätte trotz der zehn erzielten Tore in den vergangenen zwei Spielen noch besser ausfallen können.

Freilich handelt es sich dabei um Jammern auf hohem Niveau, doch in Polen wird man die Möglichkeiten nicht fahrlässig verjuxen dürfen. Valentino Lazaro: "Dennoch merkt man, dass viele Spieler diesen unbedingten Willen haben, ein Tor zu erzielen. Wir sind im letzten Drittel variabler geworden."

FUSSBALL-EM-QUALIFIKATION: ÖSTERREICH - LETTLAND

Keine Planänderung

Alle im Team sind sich der Tatsache bewusst, dass die Ausgangslage in Warschau eine ganz andere sein wird. Von der grundsätzlichen Philosophie möchte man aber dennoch nicht abrücken. "Wir wollen immer mit dem Ball dominant auftreten, das wird auch in Polen nicht anders sein", meint Lazaro. Die Unbekannte in dieser Gleichung ist, ob dies der Gegner uneingeschränkt zulassen wird. Laimer ergänzt: "Wir wollen unseren Plan durchziehen. Natürlich werden wir nicht so viel Ballbesitz haben wie gegen Lettland, aber das ändert an der Spielweise grundsätzlich nichts." Und den Schwung, den das Team gegen Lettland aufgenommen hat, werde es auch in Polen benötigen.

Galt der Samstag der Regeneration, so schärft man am Sonntag nach der Ankunft in Warschau in taktischer Hinsicht die Sinne. Österreichs Sportdirektor Peter Schöttel traut der Mannschaft einen Auswärtssieg zu. "Gelingt uns ein Sieg in Polen, dann ist in dieser engen Gruppe Hochspannung garantiert."

Lazaro gibt zu bedenken, dass die Polen trotz der Niederlage in Slowenien immer noch Tabellenführer und ein harter Brocken sind. "In der Offensive haben sie eine sehr hohe Qualität, da dürfen wir sie nicht zum Abschluss kommen lassen." Sein optimistisches Ziel: "Dass wir uns im Oktober als Gruppenerster wieder treffen. Wir haben es jetzt selbst in der Hand."

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