Nicht einmal eine zusätzliche Reise war nötig. Leo Querfeld hat angekündigt, dass er sich seinen ersten Transfer gut überlegen wird, genau planen und dann für einen neuen Verein entscheidet.
Dieser liegt praktischerweise in Berlin. Dort, wohin das jüngste Kadermitglieder des ÖFB-EM-Kaders ohnehin reisen musste. Und so konnte der Wechsel zu Union gleich in der Nähe des Teamcamps finalisiert werden.
Noch vor dem ersten EM-Spiel von Österreich gegen Frankreich am Montag wird der Wechsel auch offiziell werden.
Noch bevor Ralf Rangnick seine 26 Teamkicker im schicken Quartier begrüßte, hatte der Rapidler den nötigen Medizincheck ums Eck in der deutschen Hauptstadt erledigt.
Zu verhandeln gab es ja nichts. Querfeld konnte aufgrund seiner in diesem Sommer gültigen Ausstiegsklausel frei entscheiden.
Eine Klausel nur für Sommer 2024
Sportdirektor Markus Katzer war es 2023 gelungen, den Vertrag nur drei Monate vor dem Auslaufen zu verlängern. Vorerst ohne Ausstiegsklausel, deswegen konnte Rapid das Angebot von Udinese nach dem Europacup-Aus gegen Fiorentina im Sommer 2023 ablehnen.
Am 10. Jänner berichtete der KURIER, dass dann ab Sommer 2024, also ein Jahr vor Vertragsende, eine Geheimklausel greift: Querfeld kann über den Abschied selbst entscheiden, zu einer Ablöse von rund 2,5 Millionen – also unter dem gestiegenen Marktwert.
Für seine Wahl kündigte der 20-Jährige an: „Es muss das Bauchgefühl passen und auch der Plan, der mir präsentiert wird. Ich werde keinen Konkurrenzkampf scheuen, aber es soll realistisch sein, dass ich Spielzeit bekomme."
Das passt gut zu Union. Der Kultklub ist um ein Haar dem Abstieg entgangen, sucht defensive Stabilität, wird den einen oder anderen Konkurrenten von Querfeld noch abgeben und ist leistungstechnisch absolut im Bereich des Innenverteidigers.
Helfen wird bei der Eingewöhnung Christopher Trimmel, der ehemalige Rapidler.
Der Kapitän hängt noch ein Jahr bei den "Eisernen" an, weil er mehr als geplant zum Einsatz kam und deswegen der Vertrag automatisch verlängert wurde. Ansonsten wäre Trimmel wohl zurück nach Hütteldorf gekommen.
Dass Querfeld irgendwann noch einmal für Rapid verteidigen wird, ist nicht auszuschließen.
Aber vorerst will der Wiener möglichst lange im Ausland überzeugen. Die rund 2,5 Millionen, die in Hütteldorf als Abschiedsgeschenk eintreffen, sind schon längst verplant und großteils auch ausgegeben.
Katzer war so sicher, dass Querfeld gehen wird, dass bei den Einkäufen Risiko genommen und andere Transfers damit vorab gegengerechnet wurden.
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