Poker bei Rapid um Millionentransfers von Kühn und Querfeld
Drei Rapidler stehen aktuell im Fokus internationaler Vereine. Bei Marco Grüll hat Sportdirektor Markus Katzer einen Riegel vorgeschoben: Der Flügel wird nicht verkauft, aber zu 99 Prozent im Sommer ablösefrei gehen.
Anders sieht es bei Leo Querfeld und Nicolas Kühn aus. „Ab einer gewissen Summe müssen wir nachdenken“, erklärt Katzer.
Am lukrativsten wäre, wenn sich zwei Vereine um einen Kicker streiten.
Das dürfte bei Kühn passieren. Katzer verrät im KURIER-Gespräch: „Es gibt für Kühn aktuell konkrete Angebote von mehreren Vereinen.“
In Schottland wird berichtet, dass Celtic den 24-Jährigen nach Glasgow holen will.
Potenzial für mehr
Der Deutsche präsentiert sich in seiner zweiten Saison deutlich fitter und defensiv stärker.
Nach vorne wäre noch (viel) mehr möglich gewesen als drei Tore und sieben Assists in 22 Pflichtspielen. Auf dieses Potenzial fokussieren die interessierten Vereine.
Noch eindeutiger sind die Daten bei Querfeld, der als junger Abwehrchef Woche für Woche auf extrem hohe Werte im Zweikampf kam und sich auch im Spiel mit dem Ball deutlich gesteigert hat. Interessenten kommen aus Deutschland, Frankreich und Italien.
Ab Sommer günstiger
Katzer ist es nach Amtsantritt gelungen, den auslaufenden Vertrag des Eigenbauspielers doch noch bis 2025 zu verlängern – bislang ohne Ausstiegsklausel.
Allerdings gibt es als Entgegenkommen für die späte Einigung laut KURIER-Recherchen eine fixe Ablöse ab Sommer 2024. Und weil sich der nun 20-Jährige seit der Unterschrift im Februar 2023 so gut entwickelt hat, könnte bei einem frei verhandelbaren Wintertransfer noch viel mehr verdient werden, als dann nach Saisonende zu überweisen wäre.
Katzer will weder die Geheimklausel noch ihre Höhe kommentieren, aber er erklärt grundsätzlich: „Es ist anzunehmen, dass Leo kommende Saison nicht mehr da sein wird. Und: Es wäre kein Problem, wenn er bis Sommer bleibt.“
Denn Geld ist nicht alles: „Sein Abgang würde sportlich ein riesiges Loch reißen.“
Seit Wochen bemüht sich der Sportdirektor um potenzielle Nachfolger für Querfeld und Kühn: „Wir können nicht von einem Schattenkader reden und dann im Fall der Fälle ohne Ersatz dastehen. Sollten Leistungsträger verkauft werden, müssen wir adäquat reagieren.“
Absage bei Nemeth
Eine Wunschlösung für die Innenverteidigung wäre David Nemeth, 22, gewesen. Der Ex-Sturm-Spieler ist bei St. Pauli zwar nur Ersatz, aber vom Aufstiegskandidaten in die Bundesliga nicht loszueisen.
Die Liste der Legionärskandidaten wurde zuletzt um einen Namen länger, den Katzer „selbst nicht für realistisch gehalten hätte“.
Aber zuschlagen werden die Wiener nur, wenn zuvor Kühn und/oder Querfeld verkauft werden. Alles, was an finanziellen Vorgriffen möglich war, wurde bereits im Sommer investiert.
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