Etwa, dass ...
... er zwei Mal täglich betet: „In der Früh und am Abend. Am Sonntag versuche ich, in die Kirche zu gehen.“ Vor Heimspielen sucht er sich einen passenden Psalm in der Bibel und geht in den Stadion-Andachtsraum beten.
... seine Familie bisher für Kaffee bekannt war: Vater Berndt führt mehrere Kaffeehäuser, das bekannteste ist das „Landtmann“ am Ring. Mit Michael Tojner teilt sich der Senior eine Stadionloge.
... Leo in einer Sportlerfamilie der einzige Fußballer ist: Berndt war Judoka, Mutter Irmgard Triathletin und Marathonläuferin. Der älteste Bruder Ferdinand war Ruderer, bevor er das „Bootshaus an der Alten Donau“ übernommen hat. Bruder Rudolph ist einer der Top-Ruderer in Österreich. „Von meinen Brüdern habe ich auch den Ehrgeiz, mehr zu tun: Sie trainieren extrem viel und bekommen viel weniger Geld dafür“, erzählte der Jüngste.
... nicht alle von einer Karriere bei Rapid überzeugt waren: Das überschaubare Tempo und die damals noch hölzerne Technik galten als Manko. In das ÖFB-Team kam er nur, weil U-17-Teamchef Scherb plötzlich alle Verteidiger ausfielen und Rapid-Nachwuchschef Schuldes den noch unscheinbaren Lockenkopf empfahl.
... sich Querfeld nach Rückschlägen steigert: Bei der U-19-EM 2022 gegen Israel (2:4) war er schwer überfordert. Scherb setzte beim entscheidenden Spiel gegen Serbien drei Tage später trotzdem auf ihn. Querfeld sorgte mit zwei Toren zum 3:2 für den Aufstieg in das Play-off.
Drei Monate später verschuldete Querfeld in Salzburg in Minute eins das 0:1. Mit dem Tor zum 1:1-Endstand folgte sein erster Profitreffer.
... ohne ihn wenig geht: Beim 3:3 im Derby im April erlitt der Aufsteiger durch ein Foul einen Seitenbandriss im Knie. Die bis dahin ordentliche Saison wurde zu einer Enttäuschung: Ohne Querfeld gab es in acht Spielen nur noch einen Sieg, aber fünf Pleiten.
... Querfeld mit seinen drei Saisontoren unzufrieden ist: „Ich komme in fast jedem Spiel bei einem Standard zu einer guten Chance. Ich erwische die Bälle, aber ich kann sie nicht perfekt platzieren. Es wäre mehr möglich, dafür trainiere ich extra.“
Wechseln, aber wann?
Ende August verzichtete Markus Katzer noch auf einige Transfermillionen für Querfeld. Mit dem Motto "Alles für den Sport" wurde ein Last-Minute-Verkauf abgeblockt.
Danach hat nicht nur die Konstanz des Teenagers, sondern auch sein starker Auftritt beim Sieg in der U-21-EM-Quali gegen die Jungstars aus Frankreich für Aufsehen gesorgt.
Der Sportdirektor bestätigt, dass derzeit „alle möglichen Szenarien durchgedacht werden“.
Variante A: Rapid verkauft den neben Marco Grüll begehrtesten Spieler im Winter. Zur aktuellen Forderung sagt Katzer: „Jeder Spieler hat einen Preis, ab dem ein Transfer möglich ist. Aktuell liegt kein offizielles Angebot für den Winter vor.“
Parallel sollte nach Ersatz gesucht werden, weil Cvetkovic nach seinem Kreuzbandriss einen Teil des Frühjahrs verpassen wird. Das Duo Hofmann – Kongolo ist theoretisch gut, aber selten gleichzeitig einsetzbar.
Variante B: Rapid blockt so wie im Sommer alle Anfragen ab, setzt im Frühjahr noch auf Querfeld und verkauft den Eigenbauspieler im Sommer 2024 – ein Jahr vor Vertragsende.
Variante C: Bringt Katzer ins Spiel: „Es gibt auch Vereine, die Spieler im Winter kaufen und bis Saisonende noch zurückverleihen“.
Variante D: Ist die unwahrscheinlichste, aber für Katzer nicht unmöglich: „Wir haben es schon einmal geschafft, einen bald auslaufenden Vertrag von Leo zu verlängern. Die Gesprächsbasis mit ihm und seinem Berater ist gut.“
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