Überraschung am Tivoli: WSG fordert Rapid im Europacup-Play-off
Eine Minute vor der Halbzeit geschah dann plötzlich Wunderliches im Tivolistadion. Das Publikum hielt es nicht mehr auf den Sitzen.
Es ist jetzt keineswegs so, dass die WSG Tirol im Laufe der Saison nicht für das eine oder andere unterhaltsamen Match gesorgt hätte, aber die Tiroler verfolgten das Geschehen bislang meist teilnahmslos und ohne die branchenüblichen Fan-Nebengeräusche. Nun aber erhoben sich die ansonsten so zurückhaltenden Zuschauer und begleiteten die WSG-Spieler mit Standing Ovations in die Kabine.
2:0 lagen die Hausherren gegen den LASK voran und schrieben damit am nächsten Kapitel des Fußballmärchens rund um die WSG Tirol, das 2013 in der Regionalliga seinen Ursprung hatte. Im Duell mit Rapid (Donnerstag in Tirol, Sonntag in Hütteldorf) kämpfen die Tiroler um die erste Europacup-Teilnahme in der Vereinsgeschichte.
Größter Erfolg
Die WSG Tirol hat sich die Finalspiele verdient. Während die Spieler von Thomas Silberberger im Angesicht des größten Erfolgs der Klubhistorie hochmotiviert ans Werk gingen, schien es bei dem einen oder anderen LASK-Akteur an der letzten Konzentration zu mangeln.
Das wurde bei den Gegentoren augenscheinlich: WSG-Goalgetter Vrioni mag zwar über eine enorme Sprungkraft verfügen, beim Kopfball zum 1:0 (22.) ließen ihn die LASK-Verteidiger aber gewähren – die Juve-Leihgabe hat nach dem 18. Saisontreffer sogar noch Chancen auf die Torjägerkrone (Salzburgs Adeyemi hält bei 19 Toren).
Beim 2:0 kurz vor der Pause war die gesamte Linzer Defensive erschreckend passiv. Hong und Potzmann verloren ihre Zweikämpfe, Sako ließ sich von Sabitzer austanzen – die LASK-Leihgabe traf zum 2:0 (45.).
Kühbauer-Ansprache
Nach dem Seitenwechsel – und wohl einer gesalzenen Kabinenansprache von Trainer Didi Kühbauer – wurden die Gäste viel aktiver, ließen aber einige Chancen liegen. Erst nach dem späten 1:2 durch einen Foulelfmeter von Goiginger (85.) entwickelte sich jenes packende K.o.-Spiel, das man eigentlich bereits von Beginn an erwartet hätte.
Eine gute Halbzeit reichte dem LASK aber nicht für den Aufstieg ins Finale gegen Rapid und das Prestigeduell zwischen Didi Kühbauer und seinem Ex-Klub.
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