Traumtor verhindert Blamage: Arnautovic schießt Österreich zum Sieg

Traumtor verhindert Blamage: Arnautovic schießt Österreich zum Sieg
Das ÖFB-Team zeigte im ersten Aufeinandertreffen mit Andorra eine schwache Leistung. Lange Zeit drohte eine Schmach.

Bei lauschigen 21 Grad stand Österreich in Malaga erstmals in der Länderspielgeschichte der Auswahl von Andorra gegenüber und blamierte sich dabei beinahe bis auf die Knochen. Trotz einer klaren Überlegenheit musste man bis zur 87. Minute warten, ehe Marko Arnautovic Österreich mit dem Siegtreffer zum 1:0 erlöste und die Schmach abwendete. Österreich agierte über weite Strecken ratlos beim Versuch einen destruktiven Gegner in die Knie zu zwingen.

ANDORRA - ÖSTERREICH 0:1 (0:0)
Tor: 0:1 (87.) Arnautovic.
Gelbe Karten: Llovera bzw. Keine.
Andorra: Alvarez - Chus Rubio (88. Viladot), Llovera, Guillen, Alavedra, Marc Garcia - Alex Martinez (75. I. Fernandez), M. Vieira (87. Reyes), Rebes (67. E. Vales), Cervos (87. J. Rubio) - R. Fernandez (61. Rosas).
Österreich: A. Schlager (46. Hedl) - Posch, Trauner, Wöber (67. Alaba) - Mwene (46. Weimann), X. Schlager (46. Adamu), Grillitsch, Prass (46. Baumgartner) - Sabitzer, Kainz - Gregoritsch (46. Arnautovic).

Gespielt wurde im Estadio La Rosaleda, von außen pfui, weil in die Jahre gekommen, von innen hui, weil es dennoch einen schönen Rahmen abgab – auch wenn nur 150 Zuschauer zugegen waren, die meisten davon ÖFB-Sponsoren. 68 Fans waren von Wien aus mit dem Flugzeug angereist. Bei den Hymnen war es dermaßen leise, dass man noch unter dem Stadiondach die Sangeskünste der Kicker Andorras vernehmen konnte. Gleiches galt in Folge für die österreichischen Anhänger. Die Anfeuerungen brachten letztlich doch noch einen Sieg.

Durchgemischt

Rangnick mischte seine Startelf wie erwartet kräftig durch, schonte Alaba, Arnautovic, Lindner, Baumgartner oder Seiwald. Dafür gab Sturms Prass sein Debüt im Team, Sabitzer führte die Mannschaft, die mit einer Dreier-Abwehr agierte, als Kapitän an.

FUSSBALL-LÄNDERSPIEL: ANDORRA - ÖSTERREICH

Österreich war versucht, der Favoritenrolle gegen einen extrem defensiv eingestellten Gegner gerecht zu werden, das Tempo hoch zu halten und spielerische Lösungen über die Flanken zu finden, um den andorranischen Riegel zu knacken. Doch das Unterfangen wurde zu einer zähen Angelegenheit, weil es an vielem fehlte. An Präzision, an der nötigen Zielstrebigkeit wie bei einer Möglichkeit von Mwene, der allein vor dem Tor auftauchte, zögerte und die Topchance verdribbelte. Oder es war Pech im Spiel wie bei einem Kopfball von Gregoritsch, der an die Latte ging.

Andorras Spiel kannte vor allem den Kampf, aber keine Aktionen in der Offensive, Österreichs Tormann Schlager war wenig bis gar nicht beschäftigt. Und dennoch gelang es den Österreichern nicht, Lücken zu finden, weil nicht schnell genug gespielt wurde, viele Flanken beim Gegner landeten.

Ratlos

Torlos ging man in die Pause. Man erhielt einen Vorgeschmack auf die EM-Qualifikation, wenn Gegner wie Estland oder Aserbaidschan einem das Leben ebenso schwer machen werden oder Teams wie Schweden auf Augenhöhe warten. Rangnick reagierte und brachte Arnautovic und Baumgartner für die spielerische Linie, Adamu und Weimann für die Dynamik und Hedl für das Tor.

Traumtor verhindert Blamage: Arnautovic schießt Österreich zum Sieg

Österreich startete gleich schwungvoll und mit einer Doppelchance durch Baumgartner und Adamu, der aus drei Metern nur die Latte traf. Auch Arnautovic näherte sich mit zwei Schüssen der Führung an, mit einem Treffer hätte er in der ewigen Teamschützenliste mit Hans Krankl gleichziehen können. Es sollte noch gelingen.

Österreich spielte nicht nur gegen einen destruktiven Gegner, sondern auch gegen die Zeit. Mit jeder Minute wurde in Malaga eine Nullnummer, gleichsam eine Schmach für Rot-weiß-rot, wahrscheinlicher.

Und Österreich wurde vor den Augen von ÖFB-Präsident Gerhard Milletich ratloser und wieder harmloser. Die Wahl der Mittel mit hohen Bällen von den Seiten erfüllte oftmals nicht den Zweck, viele Aktionen blieben letztlich nur Stückwerk. Kainz und Posch scheiterten im Finish per Freistoß und Kopfball an Andorras Tormann Alvarez. Und dann trat doch noch Arnautovic entscheidend in Erscheinung, versenkte eine Flanke von Sabitzer sehenswert mit einem Halbvolley zum 1:0 (87.). Die mitgereisten Fans zeigten sich glücklich und bejubelten die Spieler.

FUSSBALL-LÄNDERSPIEL: ANDORRA - ÖSTERREICH

Kommentare