Es war nicht viel anders als beim Freundschaftsspiel im März Spiel beim 6:1. Die Türken haben eben in Leipzig die Chancen besser als damals genützt, wo wir dafür brutal effektiv waren. Der Spielfilm war eben unglücklich, es entscheiden auf diesem Niveau eben Kleinigkeiten. Aber was Ralf Rangnick die letzten zwei Jahre geleistet hat, kann man nicht hoch genug einschätzen. Mit seiner positiven Art und seiner Idee des Fußballs, tut er dem österreichischen Fußball gut. Und Sturm ist eben auch als Team extrem geschlossen aufgetreten, wenn dies gelingt, hat man auch gegen größere Mannschaften Chancen. Das hat uns letztlich auch den Meistertitel beschert.
Das ÖFB-Team entfachte Euphorie, umso enttäuschter war man dann. Haben Sie Angst, ein ähnliches Hochschaubahn-Schauspiel erleiden zu müssen?
Die zwei Titel sind die Belohnung für den ganzen Weg, den wir gegangen sind. Aber wir sind gut beraten, dass wir uns nicht dadurch definieren, sondern den Weg weitergehen, auch, was die Champions League betrifft. Da sind wir, was die Kaderplanung betrifft, auf einem sehr guten Weg. Wir müssen unseren Weg weiter gehen, wir stehen für Kontinuität, aber auch für Veränderungen, für neue Reize. Diese Mischung stimmt.
Wird Trainer Christian Ilzer diesen Weg weitergehen?
Ich gehe davon aus, wir sind mitten in der Vorbereitung. Aber wenn etwas Außergewöhnliches kommt, hat er sich den nächsten Schritt verdient. Aber die Zusammenarbeit ist hervorragend. Generell haben alle, die im Verein arbeiten, weiterhin enorm großen Hunger. Das spüre ich auch bei Chris, auch wenn es im Fußball schnell gehen kann.
Die Champions League ist eine schöne Belohnung für alles ...
Ich freue mich auf richtig gute Gegner. Wir haben, ohne dass wir wissen, gegen wen wir spielen, schon 15.000 Blind-Abos verkauft. Das macht mich stolz, auch, dass vor ein paar Tagen beim Familientag so viele Kinder da waren, dass die Jungs vier Stunden durchgehend Autogramme schreiben mussten. Das war vor ein paar Jahren noch undenkbar.
Sturm muss die Heimspiele in Klagenfurt austragen, weil das Stadion Liebenau nicht tauglich ist ...
Mir persönlich tut es als Steirer weh, aus meinem Bundesland wegzugehen oder aus der Stadt Graz. Ich kann mich erinnern, als Sturm das Stadion eröffnet hat, war ich 12 oder 13 Jahre und habe große Spiele mit einer tollen Atmosphäre gesehen. Die Champions-League-Hymne nicht in unserem Stadion hören zu können, schmerzt. Nun ist auch die Politik gefordert. Man muss lösungsorientiert denken und darf nicht nur die Probleme sehen. Wenn wir bei Sturm immer nur gesagt hätten, was nicht geht, hätten wir das alles nicht erreicht. Und man darf nicht vergessen: Klagenfurt macht pro Heimspiel von uns eine Wertschöpfung von zwei Millionen, das macht insgesamt acht Millionen.
Noch einmal kurz zum erfolgreichen Saison-Ausklang: Gab es nachher einen wohlverdienten Urlaub?
Am Dienstag war nach den Feiern auch für mich Regerenation angesagt, ab Mittwoch war ich aber allein im Büro, weil ich ja viele Dinge nach hinten geschoben habe. Wir haben ja vorher nicht gewusst, ob wir in die Gruppenphase kommen.
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