"Stöger-Effekt" in Dortmund

Peter Stöger weiß nun schon, in welche Richtung es in Dortmund gehen soll.
Die Borussia gewann in Mainz. Am Samstag steigt für den Wiener die Heimpremiere.

Für Peter Stöger überschlugen sich in den letzten Tagen die Ereignisse. Nur neun Tage nach seiner Trennung von Schlusslicht Köln bzw. zwei Tage nach seiner Vorstellung als Nachfolger des erfolglosen Peter Bosz gewann er sein erstes Match als Trainer von Borussia Dortmund. Sein auf ein halbes Jahr befristetes Engagement lässt er sich fürstlich entlohnen: Nach Informationen der Bild-Zeitung soll er in Dortmund in den sechs Monaten bis zu 3 Millionen Euro verdienen. Damit verdoppelte er sein Köln-Gehalt.

Sein Trainer-Einstand verlief nach Wunsch. In Mainz gewann der BVB 2:0, holte damit den ersten Sieg in der deutschen Bundesliga seit über zwei Monaten und schob sich vorläufig auf Platz vier vor.

Unter Vorgänger Bosz hatte der BVB zuletzt in acht Ligaspielen in Serie keinen Sieg geholt, der letzte Erfolg datierte vom 30. September. Damals stand Dortmund noch an der Tabellenspitze. "Vieles, was an positiven Dingen zu sehen war, gehört auch meinem Vorgänger Peter Bosz", zollte der Wiener, der sich mit schwarzgelber Jacke und Kappe in Klopp-Manier präsentierte, seinem Vorgänger Respekt.

"Stöger-Effekt"

Mit Köln hatte Stöger den letzten Erfolg in der 34. und damit letzten Runde der Vorsaison geholt. In 14 Spielen der laufenden Spielzeit hatte es nur für drei Remis gereicht. "Ein Sieg ist schon relativ lange her, da war der Sommerurlaub dazwischen", meinte Stöger mit einem Lächeln. Auch Sportdirektor Michael Zorc erzählte eine amüsante Anekdote. "Ich sagte, dass unser letzter Sieg im September war", berichtete Zorc über die Unterhaltung im Kabinengang. "Da hat er gesagt: Meiner war im Mai."

Vom "Stöger-Effekt" war in der deutschen Presse am Tag danach die Rede. Der wäre vielleicht verebbt, hätte Mainz in der Anfangsphase durch Suat Serdar ins Tor und nicht nur die Latte getroffen. Das sah auch Hoffenheim-Trainer Julian Nagelsmann auf der Tribüne. Der 30-Jährige soll ein Kandidat für Stögers Nachfolge im kommenden Sommer sein. Grund für seinen Besuch war aber, dass Hoffenheim am Samstag gegen Dortmund spielt.

Angesprochen wurde Stöger beim offiziellen Pressetermin auch auf die Tatsache, dass er bis vor kurzem noch in Köln gewerkt habe. Der Wiener gab auch zu, dass "alles nicht ganz so einfach ist. Ich war lange in Köln, die viereinhalb Jahre waren größtenteils wunderbar." Eigentlich habe er vor gehabt, sich in den kommenden Monaten zu erholen. "Das ist schon eigen, jetzt immer noch", betonte Stöger.

Kaum Vorbereitungszeit

Nach nur einer Trainingseinheit mit seiner neuen Mannschaft habe er seine Vorstellungen auch noch nicht richtig einbringen können, merkte der 51-Jährige an. In Dortmund wurde der neun Tage zuvor beim 1. FC Köln beurlaubte Stöger aber dennoch gefeiert.

Erst in der zweiten Hälfte spielten die Gäste besser nach vorne und wurden mit dem Sieg belohnt. "Die Freude und Erleichterung sind groß. Wir haben ein bisschen schwer ins Spiel gefunden, das ist klar, weil wir nicht die Ergebnisse hatten", erklärte Stöger. "Danach hatten wir dann Kontrolle im Spiel, hätten es früher entscheiden können."

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