St. Pölten in der Frauen-Champions-League: Spiel auf Zeit

St. Pölten in der Frauen-Champions-League: Spiel auf Zeit
Sportlich ist Österreich im Frauen-Fußball auf dem Vormarsch, organisatorisch hat man noch ordentlich Aufholbedarf. Doch nicht jede Kritik am ÖFB ist gerechtfertigt.

St. Pölten schaffte gegen Kuopio den Aufsteig in der Gruppenphase der Champions League der Frauen. 1.070 Zuschauer verfolgten vor Ort das bisher wohl wichtigste Spiel in der Geschichte des österreichischen Frauen-Klubfußballs.

24 Tage davor hatte das Nationalteam gegen Europameister England vor 2.600 Fans gespielt. Der ÖFB wurde dafür kritisiert, weil in Wiener Neustadt gespielt wurde. Es wurde von einer unwürdigen Bühne geschrieben. Und zwar von Medien, die gegen England selbst nicht vor Ort waren. Und schon gar nicht ein paar Tage später gegen Nordmazedonien.

Der ÖFB schafft den Frauen ein fast identes Umfeld wie dem Männerteam. Die drei Teamspielerinnen von St. Pölten saßen etwa gestern in einem ÖFB-Charter nach Schottland. Im Falle eines Sieges findet das WM-Play-off-Duell am 11. Oktober in St. Pölten statt. Dabei wird das Stadion kaum ausverkauft sein. Eh klar, wird es dann vielleicht heißen, war ja nur Irland der Gegner. Gegen England hätte es anders ausgesehen.

Nüchterne Analyse

Der Hype rund um Großveranstaltungen verhindert oft eine nüchterne Analyse. Natürlich geht bei einem Verband wie dem ÖFB noch mehr in Sachen Marketing oder mit Kartenaktionen für Schulen. Aber das Hauptproblem betrifft die Infrastruktur, die Budgets der Klubs, die Plätze. Und das kann man nicht per Fingerschnippen ändern. Das braucht harte Arbeit. Und Zeit.

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