St. Pölten landet mit einem Traumtor in der Liga der Träume
„Das ist das größte Spiel für uns“, sagte SKN-Kapitänin Jasmin Eder vor dem Play-off gegen Kuopio. Nach dem 1:0 in Finnland hatte St. Pölten die historische Chance, in die neue Gruppenphase der Frauen-Champions-League einzuziehen.
Es folgten dramatische 120 Minuten mit vier Traumtoren. Das letzte brachte dem SKN das nötige 2:2 und damit drei Heimspiele und Duelle mit Kalibern wie Bayern, Barcelona, Paris SG oder Arsenal.
Die Partie hatte einen perfekten Beginn für die Gastgeberinnen. Im ersten Angriff traf Mateja Zver mit einem Weitschuss genau unter die Latte (6.). Die linke Flügelstürmerin hatte bereits in Finnland für das Goldtor gesorgt. Doch Kuopio ließ sich vom frühen 0:1 und dem 0:2-Zwischenstand nicht bremsen. Das technisch bessere Team spielte gekonnt nach vorne, nur beim Abschluss wurde SKN-Torfrau Schlüter zwei Mal die Chance gegeben zu glänzen. St. Pölten kam besser ins flotte Spiel und Teamspielerin Enzinger dem 2:0 nahe (23.).
In Minute 26 folgte der nächste Kandidat für das Tor des Monats. Nach einer schönen Kombination samt Doppelpass nahm Hartikainen Maß und versenkte das Spielgerät aus 20 Metern direkt im Kreuzeck – 1:1. Der SKN wackelte, Finnlands Meister legte einen abermals sehenswerten Treffer nach: Nach 31 Minuten und einem Lochpass vollendete Kröger zum 1:2.
Geldfrage
War die Frage nach der Verwendung der UEFA-Startprämie verfrüht? Immerhin machen die 400.000 Euro beinahe ein Jahresbudget aus. SKN-Obmann Schmaus ist ohnehin kein Kandidat für plötzlichen Transferwahnsinn. In die Infrastruktur sollte das Geld investiert werden.
Mit drei Wechseln, einem offensiven 3-4-3 und viel mehr Aggressivität startete das Heimteam in die zweite Hälfte. Eine Flanke von Lemesova landete am Lattenkreuz (52.). Der Druck wurde im St. Pöltner Regen stärker, aber das erlösende Tor gelang vor 1.070 Fans nicht. KuPS hatte erst in der nötigen Verlängerung wieder eine Chance.
Vor den Augen von ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann wurde die finale Entscheidung zur Kopfsache.
St. Pölten wirkte fitter – und hatte Mateja Zver. Nach 118 Minuten landete ihr technisch perfekter Volley genau im Eck, Stange rein, 2:2. Der Rest war Jubel. Die Frauen des SKN St. Pölten sind drinnen in der Liga der Träume.
Alexander Huber
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